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Wie ein großes Rundgemälde breitet sich die herrliche Gegend des 
Breisgaus rings um den Besucher der Hochburg aus. Den Abschluß gegen 
Osten und Süden bilden die höchsten Kuppen des Schwarzwaldes vom 
Kandel bis zum Blauen. Im Westen grüßen über die gesegnete Rheinebene 
Kaiserstuhl und Vogesen herüber. 
Ein Stein, der ehemals über dem Hauptportal des Schlosses unter 
der Bildsäule des Markgrafen Karl II. von Baden eingemauert war und 
seit 1749 in der Kirche in Emmendingen aufbewahrt wird, trägt eine lateinische 
Inschrift, die folgendes besagt:' „Unter der Regierung Karls des Großen 
wurde ich im Jahre 808 von Ritter Hacho erbaut, von dem ich den Namen 
habe. Reicher ausgeschmückt hat mich später Markgraf Karl von Baden1) 
unter der Regierung Friedrichs III. Nunmehr ließ mich meines hinfälligen 
und gebrechlichen Alters wegen der hochherzige Fürst Karl, der Markgraf 
von Baden und Hochberg2), dessen Bildnis du hier siehst, wiederaufbauen 
und mit bereitwilliger Beihilfe seiner Untertanen zur stärkeren Feste für 
sich und die Seinen gegen feindliche Angriffe einrichten. Es geschah dies 
als Kaiser Karl V. regierte, im Jahre 1554.“ 
Dazu ist nun allerdings zu bemerken, daß die Burg nach dem Berg 
genannt wurde, auf dem sie erbaut ist, und der früher nicht Hornwald, 
sondern Hachberg hieß. Aber auch dieser Berg hat seinen Namen nicht 
von einem Ritter Hacho, sondern von dem Raubvogel Habicht, verkürzt 
Hach, der heute noch im Hornwald nistet. Seit der Mitte des 16. Jahr¬ 
hunderts ging der Name Hachberg allmählich in Hochburg über. Wahr¬ 
scheinlich wurde Hachberg im 11. Jahrhundert erbaut. Die Herren von 
Hachberg starben bald nach dem Jahr 1127 aus, und von ihnen kam das 
Schloß samt Hofgut in den Besitz der Markgrafen von Baden. Diese setzten 
Schloßvögte ein, die sich dann ebenfalls von Hachberg nannten und einen 
Stierkopf (Hach) im Wappen führten. 
Im dreißigjährigen Kriege, im Jahr 1636, wurde die Burg zerstört und 
blieb fast 30 Jahre lang in Trümmern liegen. Erst im Jahre 1660 unter 
der Regierung des Markgrafen Friedrich VI. wurde mit der Wiederherstellung 
begonnen. Aber 1689 wurde die Festung von den Franzosen zerstört, und 
zwar so gründlich, daß an eine Wiederherstellung nicht mehr zu denken 
war. Tritt man über den breiten Burggraben durch das stattliche Tor in 
das Innere der Burg ein, so erblickt man die Aufschrift: „Auf Befehl des 
Ministers Louvois trotz versprochener Schonung zerstört durch den General 
Du Fay im Jahre 1689“. 
Die Sage erzählt, daß in der Burg der Harlungenschatz von Breisach 
verborgen liege. Auch sollen zwölf Männer in der Burg verwünscht sein. 
Wenn Deutschland in großer Not ist, kommen sie hervor und befreien es 
von seinen Feinden. M . T 
Nach J. Naeher und H. Maurer. 
’) Karl I., 1453 bis 1475. 
a) Karl II., 1553 bis 1577. 
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