— 135 — 
Holzflößerei begünstigte. Wallartige Erhebungen in beiden Tälern, 
Klüsen genannt, zeigen noch heute, wie die Bergwasser gestaut wurden, 
um die „Holländer"-Tannen zu Tal zu fördern. 
An den westlichen Hangen des großen Bergstockes von Todtnau bis 
Oberried blühte bis ins 16. Jahrhundert ein schwunghafter Bergbau. 
Zahlreiche urkundliche Überlieseruugeu, ein Glasgemälde im Freiburger 
Münster, auf dem sich die Bergwerkszunft in Todtnau verewigt, häufige 
Namen wie Silberberg, Poche u.a.m. erinnern an diesen einstmals reichen 
Gewinn bringenden Erwerbszweig. 
Auch die Glasbrennerei wurde besonders im 17. und 18. Jahr¬ 
hundert im Feldberggebiet eifrig betrieben, und Hand in Hand mit dem 
Bergwerk und der Glashütte ging die Köhlerei. Noch heute findet man 
bis zur Kuppe des Feldbergs hinauf Spuren von ehemaligen Meilern, 
kreisrunde, eingeebnete Plätze von 5 bis 6 m Durchmesser mit schwarzer 
Erde. 
Die weiten, feldartigen Flächen des Feldbergs, die ihm den Namen 
gegeben haben, dienten mit ihren grasreichen Triften voll würziger Kräuter 
schon im frühen Mittelalter als geschätzte Weideplätze für das Jung¬ 
vieh. Alle benachbarten Gemeinden erbauten hier oben ihre Vieh Hütten, 
die zum Teil jetzt noch erhalten sind. Am Lorenzentag (10. August) und 
am Bartholomäustag (24. August) wird großer Viehmarkt in den Hütten 
gehalten. Musik und Tanz bilden den Abschluß des Festes. 
So lauge es noch keine Eisenbahnen gab, zogen häufig fromme Wall¬ 
fahrer unter andächtigem Gesang und Gebet über den Berg. Wer vom 
Breisgau nach Einsiebeln pilgern wollte, ging gewöhnlich bnrch bas Höl¬ 
lental bis zur Oswalbkapdle, bann über den Feldberg zu den Wallfahrts¬ 
orten Todtnau, Todtmoos und St. Blasien itiib von hier über Walbshut 
weiter bem Ziele zu. 
In ber politischen Geschichte wirb ber Felbberg bis zu ben 
Kriegslänsten bes 17. unb 18. Jahrhnnberts nicht erwähnt. Durch seine 
einsame Lage war er vor ben Welthänbeln geschützt. Erst im breißig- 
jährigen Krieg, als im Jahre 1638 bie Kaiserlichen gegen bas von ben 
Schweden besetzte Freibnrg zogen, schickte der Schwedengeneral Bernhard 
von Weimar einen Trupp Soldaten auf die Höhe des Feldbergs, um 
Vieh zu erbeuten. Aber auf dem Rückweg gerieten die Soldaten in einen 
Hinterhalt der Bauern, und diese nahmen ihnen die ganze Beute wieder 
ab. Später erlangte der Felbberg kurze Zeit eine gewisse strategische Be¬ 
deutung, als Markgraf Lnbwig von Baben, ber Türkenlonis, im Jahre 
1696 die Schwarzwaldpässe von der Schweizergrenze bei Basel bis zur 
Hornisgrinbe gegen bic Franzosen verschanzen ließ. Daher stammt wohl 
bie jetzt noch sichtbare sogeuauute Franzosenschanze am Herzogenhorn. 
Der „Zeiger", bic Wasserscheide zwischen Wiese und Alb, wird schon da¬ 
mals erwähnt. Int Jahre 1848 zog Hecker mit seinen Freischärlern 
auf ber ueugcbautcu Straße von Altglashütten nach ber Bärhalbe unb
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.