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nach den Gesetzen des Lautwandels Tarodunum sich zu Zarten umbilden. 
Die Zwischenstufen dieser Umbildung sind zudem in mittelalterlichen Ur¬ 
kunden erhalten. 
Das Wort Tarodunum ist aber keltischen, nicht germanischen Ur¬ 
sprungs, keltisches dunon entspricht altdeutschem zun, neuhochdeutschem 
Zaun und englischem town. Es bedeutet die feste Stadt. Keltisch ist aber 
auch die Bauart der erwähnten Ringmauer. 
Bei einer Ausgrabung, die mit Mitteln der Stadt Freiburg im Herbst 
1901 auf der Ostseite des Plateaus am Heidengraben vorgenommen wurde, 
stellte sich heraus, daß dieser ursprünglich ein Spitzgraben von 12 Meter 
Breite und 4 Meter Tiefe war. Auf seiner Innenseite lag eine gewaltige, 
ehemals aus großen Steinen errichtete Mauer, und in der Kieshinterschüttung 
TARODUNUM 
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dieser Mauer wurden nicht allein große Mengen von Holzkohlen gefunden, 
sondern auch in beträchtlicher Anzahl etwa 20 cm lange, schwere, eiserne 
Nägel. Die Befestigung von Tarodunum war also kunstvoll genug aus 
abwechselnden Balken und Steinen hergestellt, wie es Cäsar als die zu 
seiner Zeit übliche Bauart fast aller Festungsmauern der Gallier ausführlich 
beschreibt und wie es die Funde in Frankreich bestätigen. Die wenigen, 
aber charakteristischen Gefäßscherben endlich, die in der Sohle des Grabens 
zwischen Brandschutt angetroffen wurden, gehören der jüngeren La-Tene- 
Zeit an. Sie können nicht erheblich älter als aus dem Ende des zweiten 
Jahrhunderts vor Christi Geburt sein. 
Fragen wir nach den Erbauern der gewaltigen kunstvollen Mauern 
der Stadt Tarodunum und nach ihren Bewohnern im 2. Jahrhundert vor 
Christi Geburt, so lautet die Antwort: es können nur Kelten, also einzig 
jene Helvetier gewesen sein, die als die früheren Bewohner unseres Landes 
durch Tacitus und Ptolemäus bezeugt sind.
	        
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