Contents: [Band 1 = Sexta, [Schülerband]] (Band 1 = Sexta, [Schülerband])

Hund mitzunehmen, wenn er sich seiner bemächtigen könne, ohne 
Waffen zu gebrauchen. So ging Herkules, nur mit dem Panzer 
und der Löwenhaut bedeckt, dem Untier zu Leibe. Ein dumpfes, 
unheimliches Bellen empfing ihn; aber Herkules achtete nicht darauf, 
nahm die Köpfe des Hundes zwischen die Beine, umschlang den 
Hals mit den Armen, hielt den Nacken unbeweglich fest und schnürte 
ihm so lange den Hals zu, bis das Tier allen Widerstand aufgab. 
Glücklich kam er dann mit seiner Beute auf die Oberwelt zurück. 
Da entsetzte sich der Höllenhund über das ungewohnte Tageslicht 
so sehr, daß er Geifer spie; davon wuchs der giftige Eisenhut aus 
dem Boden hervor. Herkules aber trug Cerberus sofort vor Eury¬ 
stheus. Der geriet wieder in gewaltigen Schrecken und fand nicht 
eher Ruhe, bis der Held das Wundertier in seine unterirdische 
Behausung zurückgebracht hatte. 
e. Späte re Heldentaten des Herkules. 
Nach H. W. Stoll. Sagen des klassischen Altertums. 
Jetzt war die lange, harte Dienstzeit des Herkules vollendet. 
Er verließ seinen Peiniger Eurystheus und führte hinfort ein freies 
Wanderleben, das an Kämpfen und kühnen Taten noch sehr reich 
war. Fast die ganze Welt durchzog er siegreich. Die meisten seiner 
mühevollen Taten galten dem Wohl der Menschen. Aber auch dem 
Wahnsinn verfiel er noch einmal und mußte neue Strafe auf sich 
nehmen, indem er drei Jahre lang einer lydischen Königin als 
Sklave diente. 
Auf seinen Wanderungen kam Herkules schließlich auch zu dem 
König Öneius in Ätolien. Dieser hatte eine Tochter Deianira, 
deren Schönheit schon manchen Freier angezogen hatte. Unter ihnen 
war auch der Gott des benachbarten Flusses Achelöus, der in 
verschiedenen Gestalten in das Haus des Königs kam, einmal in 
Menschengestalt, dann als gewaltiger Stier, bald wieder als greu¬ 
liche Schlange oder auch in menschlicher Bildung mit gehörntem 
Stierkopf. So oft der ungeschlachte Bewerber das Haus betrat, 
zitterte Deianira das Herz, und sie war froh, als Herkules kam, 
um sie zur Gattin zu wählen. Vor seiner Bewerbung und der des 
mächtigen Flußgottes traten alle Freier zurück. Ein Kampf sollte 
zwischen beiden entscheiden. Herkules, in allen Künsten des Ring¬ 
kampfes erfahren, faßte seinen Gegner bald im Nacken, bald an 
dem wuchtigen Fuß, dreimal versuchte der Held ohne Erfolg die 
sich wieder ihn stemmende Brust des Flußgottes zurückzustoßen. 
Da schwang er sich mit seiner ganzen Wucht auf des Gottes Rücken
	        
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