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setzen, so daß man binnen 14 Tagen marschfertig ist.
An den Kriegszahlmeister ergeht die Weisung, die er¬
höhte Löhnung auszuzahlen. Der erprobte Feldherr
Schwerin erhält den Oberbefehl in Schlesien und wird
mit dem Feldzugsplan bekannt gemacht, soweit er ihn
ausführen sollte. Die schlesischen Regimenter erhalten
Befehl, nach Liegnitz aufzubrechen und zum Schutze
Niederschlesiens im böhmischen Gebirge eine Truppen¬
linie (Kordon) hinzuziehen.
Gegen Frankreich bleiben die Truppen am Rheine
stehen, gegen Rußland die Ostpreußen und ein Reserve¬
korps (Ergänzungstruppe) in Hinterpommern.
Die fernliegenden Truppen (Stettiner Garnison) waren
schon vorher mobil gemacht worden, die westphälischen
Regimenter mußten nach Halberstadt marschieren, damit
sie dem Kriegsschauplatz näher wären.
Mit Arbeiten und Geschäften aller Art überhäuft,
bringt der König die letzten Wochen auf seinem Schlosse
Sanssouci zu. Da gibt es im ganzen Lande die Münz-
und Steuerverhältnisse während des Krieges zu ordnen,
da müssen die Minister der auswärtigen Angelegenheiten,
da muß der Kommandant von Berlin mit ausreichenden
Anweisungen über die Amtstätigkeit versehen werden.
Der König entwirft mit Winterfeldt den Kriegsplan; für
das Proviant- und Fuhrwesen zieht er noch einen beson¬
deren Ratgeber zu Hilfe.
Wenn die Antwort der Kaiserin ungenügend aus¬
fällt, ist er zum Angriff entschlossen.
„Ich kann mich nicht darum sorgen, wenn ich die
ersten Feindseligkeiten beginne; denn überzeugende Be¬
weise liegen mir vor, daß es meine Gegner sind, welche
den Krieg herbeiwünschen, daß demzufolge auch sie es
sind, welche die Angreifer bilden.