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ihre Vorstellungen zeichnerisch wiedergeben und welche jener
lapidaren Ausdrucksweise so sehr ähnelt, in der die alten
Kulturvölker ihr Leben schilderten." *)
Der Lehrer sorge deshalb stets für einen großen, kräftigen
und klaren Umriß. Entsprechend den einzelnen Perioden
der geistigen Entwicklung beim Schulkind, die sich in
differenziertem, eigenartigem Auffassungs- und Dar¬
stellungsvermögen äußern, wird er den jüngeren Schülern
diejenigen Skizzen bieten, die flächenhaft gehalten find. Die
perspektivischen Darstellungen dagegen läßt er erst im Unter¬
richt der oberen Stufen auftreten, wo schon mehr Gefühl für
räumliche Vertiefung und perspektivische Verkürzung voraus¬
gesetzt werden darf. Und auch hier dürfte eine Abstufung
nach der Schwierigkeit leicht zu beachten sein, indem zunächst
Skizzen mit bloßem Umriß gezeichnet werden, denen solche
mit eingesetztem Schatten folgen.
Werden Skizzen gegeben, bei denen die Farbe die Wir¬
kung der Zeichnung erhöht, so ist im begleitenden Texte
darauf Rücksicht genommen, wodurch die Andeutung der
Farbe in der Skizze ermöglicht wird.
Straßburg und Pfalzburg, Weihnachten 1911.
Die Verfasser.
') Prof. Alois Kunzfeld: Über künstlerische Bilderbücher. Päd. Jahr¬
buch 1910. Wien, Pichler.