38
ihnen Sicherheit der Rechtspflege, ordnete in den Städten
Messen und Jahrmärkte an, verband damit verschiedene
Lustbarkeiten und veranstaltete auch für die Bürger Waffen¬
übungen. Handel und Gewerbe zogen sich in die Städte
und machten sie nach und nach sehr blühend. —
Der große Heinrich starb schon nach 18jähriger Re¬
gierung 936 —- im 60. Lebensjahre zu Memleben an
der Unstrut.
28. Kaiser Otto I. 936 — 973.
In Heinrichs I. Fußstapsen trat sein würdiger Sohn,
der kraftvolle feurige Otto I., dem die Fürsten schon bei
des Vaters Lebzeiten die Nachfolge versprochen hatten. Die
Ernennung wurde nun auf einer großen Versammlung zu
Aachen bestätigt, und Otto feierlich gekrönt. Er setzte die
von seinem Vater angefangene Verbesserung des Reichs fort.
955 schlug er auf's neue die in Deutschland einbrechenden
Ungarn auf dem L e ch f e l d e bei Augsburg so entscheidend,
daß sie es nie wieder wagten, in Deutschland einzufallen.
962 vereinigte er die römische Kaiserkrone mit der deutschen
Königskrone. In dem Jahre 968 wurden die Silberberg¬
werke auf dem Harze entdeckt, und Otto ließ sie bergmän¬
nisch bearbeiten, welches auf den Handel bedeutend wirkte.
Seinen Sohn Otto II. vermählte er tritt der griechischen
Prinzessin Theophania und starb zu Meinleben an der
Unstrut, an demselben Orte, wo sein Vater gestorben, im
61. Jahre seines Alters, 973. Sein Leichnam wurde nach
Magdeburg, seinem Lieblingsorte, gebracht. Zu Mag¬
deburg hatte Otto ein Erzbisthum errichtet, welches die
Bisthümer zu Havelberg, Brandenburg und Meissen un¬
ter sich hatte; und alle waren bestimint das Christenthum
unter den Slaven in Obersachsen und Brandenburg zu be¬
festigen. Um das Evangelium auch unter den heidnischen
Dänen auszubreiten, legte er im Norden die Bisthümer
Schleßwig, Ripen und Aarhuus an. Otto erfüllte also
ganz die mit der römischen Kaiserwürde übernommene Pflicht
eines Schutzherrn der Kirche.
29. Otto II., Otto III. und Heinrich II.
973 — 1024.
Das sächsische Haus gab dem deutschen Throne noch
drei Kaiser: Otto II., der von 973 bis 983 regierte, und