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Das Kind am Grabe der Mutter
6. Dann wird froh die Träne fließen,
Wie sie jetzt in Trauer fließt;
Froh wird dich dein Kind begrüßen,
Das dich heut' in Tränen grüßt;
Dann, dann wird der schwere Stein
Weg von deinem Grabe sein.
Christus war im Tod dein Leben,
Ewig darfst du vor ihm schweben!
Albert Knapp.
148. Das Kind am Grabe der Mutter.
1. Schläfst sanft in deinem Käm¬
merlein,
Schläfst tief in süßer Ruh;
Ach, Mutter, liebste Mutter mein»
Laß mich doch auch ins Kämmerlein,
Ach, schließe doch nicht zu!
2. Ich möchte ja so gern bei dir,
Dein Kindlein wieder sein;
's ist gar zu kalt und stürmisch hier,
Bei dir ist's warm, 's ist still bei
dir,
Ach, laß mich, laß mich ein!
3. Nahmst sonst so gern mich zu dir hin,
Reicht'st mir so gern die Hand;
Ach sieh, wie ich verlassen bin,
Nimm mich doch diesmal auch mit hin
Ins schöne Himmelsland! (Volkslied.)
1. Friede sei um diesen Grabstein
her,
Sanfter Friede Gottes! Ach, sie
haben
Einen guten Mann begraben
Und mir war er mehr!
2. Träufle mir von Segen, dieser
Mann,
Wie ein milder Stern aus bessern
Welten!
Und ich kann's ihm nicht vergelten,
Was er mir getan!
sie gruben ihn
hier ein.
Leiser, süßer Trost, von Gott gegeben,
Und ein Ahnen von dem ewigen
Leben
Düft' um sein Gebein!
4. Bis ihn Jesus Christus, groß
und hehr,
Freundlich wird erwecken. — Ach,
sie haben
Einen guten Mann begraben
Und mir war er mehr!
Matthias Claudius.
149. Am Grabe meines Vaters
3. Er entschlief —