Full text: Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern (Bd. 5)

40 Die Hohenstaufen. 
DI. Die Hohenstaufen. 
8. Konrad III. 
Chronik des Bischofs Otto von Freising VII, 22, 23, 25, 26*); — 
größte Jahrbücher von Köln (1147)**); Helmolds Chronik der Slaven 
I, 88***). ' 
Wahl Konrads III.; — Hohenstaufen und Welfen. 
Im Jahre 1138 seit der Fleischwerdung des Herrn wurde, nachdem 
im Herbst Kaiser Lothar ohne Söhne gestorben war, eine all¬ 
gemeine Versammlung der Fürsten für das nächste Pfingstfest nach 
Mainz angesagt. Einige der Fürsten aber, die fürchteten, es möchte 
bei dem allgemeinen Reichstage Herzog Heinrich (der Stolze), 
der damals im Reiche einen bedeutenden Namen und hohes An¬ 
sehen hatte, durch seine Macht die Oberhand gewinnen, hielten um 
feie Mitte der Fastenzeit, nach einer Vorberatung, in der gallischen 
Stadt Koblenz eine Zusammenkunft und wählten dort, in Gegen¬ 
wart Theodewins, des Kardinalbischofs und Legaten der heiligen 
römischen Kirche, Konrad, den Schwestersohn Kaiser Heinrichs (V.), 
Zum Könige. Alsbald zog er zur Pfalz nach Aachen und wurde 
da vom vorgenannten Kardinal unter Assistenz der Erzbischöfe von 
Trier und Köln und der übrigen Bischöfe gesalbt. Aber die Sachsen 
und Herzog Heinrich und die anderen, die der Wahl nicht beige¬ 
wohnt hatten, klagten, der König sei nicht gesetzmäßig, sondern 
durch Erschleichung gewählt worden. Für sie alle wurde für das 
nächste Pfingstfest ein allgemeiner Reichstag nach Babenberg ange¬ 
sagt. — König Konrad hielt also zu Pfingsten einen Reichstag in 
genannter Stadt, wie angesagt worden war, mit dem höchsten 
Glanz des Königtums, unter größter Beteiligung der Fürsten. 
Hier ergaben sich alle Sachsen zugleich mit der verwitweten Kaiserin 
Richenza freiwillig seiner Botmäßigkeit. Allein von den Fürsten war 
Herzog Heinrich, der die königlichen Insignien verwahrte, abwesend; 
ihm wird zu deren Auslieferung der Peter-Paulstag zu Regensburg 
als Termin angesetzt. Dorthin gekommen übergab er die Insignien, 
mußte jedoch, ohne vor des Königs Angesicht gelassen worden zu 
sein, ohne Frieden erlangt zu haben, ohne des Königs Gnade ab¬ 
ziehen. Und als der vorher stolze und hochfahrende, jetzt aber durch 
Gottes Willen gedemütigte Mann vielfach um Erbarmen gefleht, 
aber keine Gnade erhalten hatte, wurde er schließlich durch Fürsten- 
[pruch in Würzburg geächtet und ihm am nächsten Weihnachtsseste 
in der Pfalz zu Goslar das Herzogtum abgesprochen. Und wun- 
*) Übersetzung von Kohl | (Geschichtschreiber der deutschen 
**) Übersetzung von Pla tner <• Vorzeit), ebenso in den3 folgenden 
***) Übersetzung von Laurent > Abschnitten.
	        
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