Full text: Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zum Wiedererstehen des Deutschen Reiches (Bd. 8)

Derdeutsch-franz. Krieg 1870—71; Wiedererstehend. Deutsch.Reiches. 109 
Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf 
die geeinte Kraft seines Volkes, zu verteidigen. Wir nehmen sie an 
in der Hoffnung, daß dem deutschen Volke vergönnt sein wird, den 
Lohn seiner heißen und opfermütigen Kämpfe in dauerndem Frieden 
und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande die 
seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe 
Frankreichs gewähren. Uns aber und Unseren Nachfolgern an der 
Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit MehrerdesDeutschen Reichs 
zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern 
und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, 
Freiheit und Gesittung. 
Gegeben Hauptquartier Versailles, den 18. Januar 1871. 
Wilhelm. 
Letzte Kämpfe. Telegramm: 
Versailles, den 26. Januar. 
Die Armee Bourbakis zieht sich auf Besan^on, am linken 
Doubsufer zurück, verfolgt von einzelnen Corps der Südarmee. 
Der Verlust des Feindes wird bei seiner mißglückten Offensive 
gegen General von Werder aus mindestens 10 000 Mann ge¬ 
schätzt. Das Elend unter den zurückgebliebenen französischen Ver¬ 
wundeten und Kranken, welche ohne Hülfe und Verpflegung zurück¬ 
gelassen wurden, ist überaus groß. Die übrigen Corps der vom 
General v.Manteuffel kommandierten Südarmee haben die rück¬ 
wärtigen Verbindungen der Bourbakischeu Armee durch Be¬ 
setzung von St. Vit, Quingey und des Eisenbahnknotens von Mou- 
chard unterbrochen. Vor Paris nichts Neues. 
v. Podbielski. 
Übergabe von Paris — Waffenstillstand. 
Telegramme: 
Dem Königlichen Ministerium der auswärtigen Angelegen¬ 
heiten ist den 28. d. Mts. abends spät nachstehende Mitteilung zu¬ 
gegangen. 
Versailles, den 28. Januar. 
Es ist von dem Reichskanzler Grafen Bismarck und Herrn 
Jules Favre die Kapitulation aller Pariser Forts und ein 
dreiwöchentlicher Waffenstillstand zu Lande und zu Wasser unter¬ 
zeichnet worden. — Die Pariser Armee bleibt in der Stadt kriegs¬ 
gefangen. 
Berlin, den 29. Januar 1871. 
Königliches Polizei-Präsidium, 
von Wurmb. 
An dieKaiserinund Königin. 
Versailles, den 29. Januar. 
Gestern abend ist ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand unter¬ 
zeichnet worden. Linie und Mobile werden kriegsgefangen und in
	        
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