Object: [Bd. 2, Abth. 2] (Bd. 2, Abth. 2)

Schweden. 
hi 
genießen. Er lebte nach seiner Wiedereinsetzung 
nur kurze Zeit, und starb 1470, nachdem er vor sei- 
nem Tode seiner Schwester Sohn Gten Sture 
zum Reichsverwestr bestellt hatte, weil er furch, 
tete, bey einem höhern Titel möchte ihm ein glei¬ 
ches Schicksal drohen. Die Stande genehmigten 
nach seinem Tode seinen Nachfolger und seinen ge¬ 
gebenen Rath, und vertrauten ihm den Befehl über 
die Armee nnd das Ruder des Staats an. 
Ohngeachtet der klugen Vorsicht, die Rarl an» 
gewendet hatte, seinem Nachfolger das Kben ange¬ 
nehmer zu machen, schwebten schon in der Zukunft 
alle die Widerwärtigkeiten, die er, bald nach seiner 
Bestimmung zum Reichöverweser, nur zu lebhaft 
erfuhr. Christian konnte nicht ohne geheimen Un. 
willen Zusehen , daß ihm der Besitz einer Krone aus 
den Händen genommen worden, die zu erhalten ihm 
nicht wenig Mühe gekostet hatte. Gewalt war nicht 
allezeit daö beste Mittel seine Absicht zu erlangen, 
mehr aber richtete er dadurch aus, durch Unterhand¬ 
lungen die Würde eines Reichsverwesers verdach. 
tig zu machen. Die Geistlichkeit, so meist auf sei« 
ner Seite war, erklärte sich -öffentlich für ihn, und 
so regierte Christian und sein Sohn wechselöweise 
mit dem Reichsverweser Steu und nach dessen Tode 
mit Gante Sture auf vierzig Jahr in Schwe¬ 
den. Bald waren diese Prinzeu und Herren zu ei» 
ner Zeit von verschiedenen Provinzen Meister; bald 
gesellte sich die Parthey der Bischöfe oder des Adels 
auf eine Seite mehr als auf die andre, je nachdem 
ein günstiges Geschick oder ein erkaufter Gehorfam 
die Triebfeder war. So schwebte Schweden ohne 
regelmäßige Regierungssorm, und nur in Par¬ 
theyen zerkheilt, in einem traurigen Zustande, den 
nur eine völlige Reform wieder in seine ursprüngliche 
Gleich«
	        
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