I. Vom Beginn des Deutschen Befreiungs¬
krieges bis zum Zweiten Pariser Frieden
(1813-1815).
1. Der Deutsche Befreiungskrieg (1813).
F. Förster, Preußen und Deutschland unter der Fremdherrschaft 1807
bis 1813; G. M. Arndt, Erinnerungen aus dem äußeren geben;
K. Stacke, Deutsche Geschichte; Pertz, Das geben des Ministers Frei-
herrn vom Stein (nebst Steins Kebensbeschreibung); G. von Tolomb,
Miicher in Kriefen aus den Feldzügen 1813—15.
Die Konvention von Tauroggen — York.
(Förster:)
Dort an den König Friedrich Wilhelm III.
Durch einen spätern Abmarsch wie der Marschall (Mac¬
donald), durch die vorgeschriebene Marschdirektion von Mitau auf
Tilsit, bloß um den Rückzug der siebenten Division zu decken,
durch böse Wege und endlich durch ungünstige Witterung in
eine höchst nachteilige Lage versetzt, habe ich mich genötigt ge¬
sehen, mit dem Kaiserlich russischen Generalmajor von Diebitsch
die Konvention abzuschließen, welche ich Ew. K. M. hiermit
alleruntertänigst zu Füßen lege. Fest überzeugt, daß bei einem
weiteren Marsch die Auflösung des ganzen Korps und der Verlust
seiner ganzen Artillerie und Bagage ebenso unausbleiblich ge¬
wesen sein würde, wie bei der großen Armee, glaubte ich als
Untertan Eurer Majestät nur noch ans Allerhöchstdero Inter¬
esse und nicht mehr auf das Ihres Verbündeten sehen zu müssen,
für den das Korps nur aufgeopfert worden wäre, ohne ihm in
seiner Lage noch wahre Hilfe leisten zu können...
Ew. Majestät lege ich willig meinen Kops zu Füßen, wenn ich
gefehlt haben sollte; ich würde mit der freudigen Beruhigung
sterben, wenigstens als treuer Untertan und wahrer Preuße nicht
gefehlt zu haben. Jetzt oder nie ist der Zeitpunkt, wo Ew. Ma¬
jestät sich von den übermütigen Forderungen eines Alliierten
losreißen können, dessen Pläne mit Preußen in ein mit Recht
Besorgnis erregendes Dunkel gehüllt waren, wenn das Glück
ihm treu geblieben wäre. Diese Anficht hat mich geleitet; gebe
Gott, daß sie zum Heile des Vaterlandes führt.
(Tanroggen, den 30. Dezember 1812.)
von Dork.
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