töigs von Holstein und bedang sich nur die Selbständigkeit
der Herzogtümer im Gesamtstaat und ihre Gleichberechtigung
mit den anderen Landesteilen aus, sowie die Erhaltung
des nicht politischen Gemeinbesitzes (Ritterschaft, Universität
Kiel, Brandversicherungswesen, Straf-, Taubstummen- und
Irrenanstalten.)
von der vom Könige gewährten Amnestie wurden
sämtliche Mitglieder des Augustenburger Zweiges der
Sonderburger Linie, die nach dem Aussterben der dänischen
Linie zur Erbfolge in den Herzogtümern berufen war,
ausgeschlossen- da bei der Kinderlosigkeit Zriedrichs VII.
die Lösung des Landes zu erwarten war, das die Herzog¬
tümer an Dänemark fesselte, suchte dieser eine europäische
Bürgschaft für die Erbfolge der weiblichen Linie auch in
den Herzogtümern zu gewinnen. Und in der Tat gelang
es ihm, die maßgebenden Großmächte zu überzeugen, daß
die Unversehrtheit der dänischen Monarchie im allgemeinen
Interesse aufrechtzuerhalten sei. 3m 1. Londoner Protokoll
vom 2. 3uni 1850 erklärten Frankreich, Rußland, Schweden
und Dänemark das Streben Dänemarks, die Erbfolge ab¬
zuändern, für berechtigt, um den dänischen Gesamtstaat
zu erhalten, nötigten am 4. 3uli auch England zum Bei¬
tritt, nachdem schon am 2. 3uli Preußen in einem Geheim¬
artikel des Berliner Friedens sich verpflichtet hatte, bei der
Neuordnung der Erbfolge mitzuwirken. Österreich hielt
noch eine weile dem Drängen stand: am 23. August stimmte
es dem zweiten Londoner Protokoll vom 2. August bei
unter Vorbehalt der Rechte des Deutschen Bundes, den
die Großmächte zu den Londoner Verhandlungen über¬
haupt nicht zugezogen hatten.
Nun galt es, das Erbrecht des Prinzen Christian
von Glücksburg sicherzustellen, dessen Gattin Luise
von Hessen-Kassel als Nichte Christians VIII. beim Aus¬
sterben des dänischen Mannesstammes für die Erbfolge
in Betracht kam, und die Crbansprüche der Augustenburger
Linie auf die Herzogtümer aus der Welt zu schaffen, die
denen des Glücksburgers vorangingen. Dänemark ver¬
mochte zunächst den Zaren, auf seine Erbrechte zugunsten
der männlichen Nachkommenschaft des Prinzen Christian
und seiner Gemahlin Luise zu verzichten (warschauer
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