fullscreen: Bis zur Schlacht bei Sedan (Teil 3, Abt. 1)

Regiment vollkommen in die Pfanne gehauen haben 
mürben1). 
Bei dem Zurückgehen unseres Regimentes mar die be¬ 
gleitende Granaten- und Schrapnell-Musik doppelt un¬ 
angenehm, denn alle Mannschaften sind durch solches Ge¬ 
töse mehr beeinflußt, roenn es zurück-, als menn es vor¬ 
wärts geht. Dazu kam, daß das Pferd meines Detters 
Philipp durch einen Granatschuß erschlagen wurde. Er 
führte den zweiten Zug vor mir, und mir sahen ihn wie 
tot unter dem Pferde liegen. Er war aber nur momentan 
betäubt, hat sich bald darauf mit Hilfe des 2. (Barde- 
dragoners Grafen 5ehndorff unter Verlust eines Ab¬ 
satzes und Sporns unter dem toten Pferde herausgearbeitet 
und erschien zu $uß in der Terrainfalte, in welcher wir 
einige Zeit abgesessen verblieben. 
Bald nach 3 Uhr sahen wir die Spitzen der 19. Division, 
die wir früh gegen 5 Uhr verlassen hatten, und gleich nach¬ 
dem ihre Artillerie eingegriffen hatte, zum Angriff for¬ 
miert merden. Es war ein erhebender Anblick, wie diese 
Truppen nach einem Marsch von zehn Stunden in glühen¬ 
der Augusthitze bereitwillig in begeistertem Laufschritt 
sofort den Angriff aufnahmen, in dichten Kolonnen for¬ 
miert, in denen der Tod mittels des mörderischen Ehassepot 
reiche Ernte hielt. Es war dem 16. Regiment die harte 
Aufgabe zugemutet worden, in ungedecktem Angriff höhen 
x) Nach Jahren erzählte mir Prinz Friedrich Karl bei einer 
flbenötafel, über welcher ein großes Bild von der Kapitulation von 
ITTetz hing, es sei bei Gelegenheit des letztgenannten Ereignisses von 
verschiedenen Momenten öer Schlacht bei Mars-la-Tour öie Rebe 
gewesen, unö Bazaine hätte auf öie Frage, weshalb seine starke 
Kavallerie nicht Sie auf unserm linken Flügel befinölichen fünf 
Dragoner-Schtvaöronen zurückgeworfen, ermiöert, öaß man eine 
Salle vermutet hatte, öenn öurch Ferngläser seien in einer Schlucht 
hinter öen Dragonern helmspitzen erkennbar gewesen. Ulan hätte 
nun geglaubt, öaß öort Infanterie verborgen lag, unö öaß bei einer 
Attacke öie Dragoner rechts unö links abschwenken unö öie franzö¬ 
sische Kavallerie öem Feuer öer Infanterie preisgeben tvüröen. 
Prinz Frieörich Karl war sehr amüsiert über meine Erklärung, öaß 
jene helmspitzen einem Zuge unseres Regiments angehörten, 
welcher öort mit öer Stanöarte zurückgelassen war, als wir zur Aktion 
zu kommen vermeinten. 
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