Contents: Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen

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Das Mittel alter. 
Auch Lothringen wurde bald darauf wieder mit dem deutschen 
Reiche vereinigt. 
Nicht so glücklich war Heinrich im Anfange gegen die Un¬ 
garn, die 924 wieder in Deutschland einbrachen und Bayern, 
Schwaben und Thüringen grausam verheerten. Durch einen jähr¬ 
lichen Tribut erkaufte sich der König einen Waffenstillstand auf 
ueun Jahre, und diesen benutzte er, um seine Deutschen in den 
Waffen zu üben, das Kriegswesen zu verbessern, eine leichtbewaffnete 
Reiterei zu bilden, sowie feste Plätze mit reichen Kornmagazinen 
anzulegen. Während die Befestigungen erbaut wurden, bildete er 
seine Soldaten nnermüdet aus, und um sie auf größere Thaten 
vorzubereiten, führte er sie gegen die Slaven an der Elbe, dann 
nach Böhmen und machte den Herzog dieses Landes tributpflichtig. 
Als nun der mit den Ungarn geschlossene Waffenstillstand zu Ende 
ging, erschienen wieder ungarische Gesandte, den jährlichen Tribut 
zu holen. Da soll Heinrich ihnen einen räudigen Hund gereicht 
haben. Wütend brachen jetzt die Ungarn in Deutschland ein, wurden 
aber bei Riade westlich von Merseburg im Jahre 933 so entscheidend 
geschlagen, daß wenigstens Niederdeutschland fortan von ihnen ver¬ 
schont blieb. Es war ein gewaltiges Ringen, der Schlacht im 
Teutoburger Walde ähnlich. Heinrich kniete auf dem Schlachtfelde 
nieder und dankte Gott für die Befreiung des Vaterlandes. 
Drei Jahre nach dem Siege über die Ungarn starb Heinrich 
And wurde in der Kirche zu Quedlinburg beigeseht. Neben ihm 
ruhen die irdischen Überreste seiner frommen Gemahlin, der hl. 
Mathilde, die ihrem Gemahl während seines ganzen Lebens den 
Dornenweg geebnet hatte, den auch Könige gehen müssen, und die 
schwere, wenn auch goldene Krone erleichtert hatte. Manche Gottes¬ 
häuser und auch ein Kloster zu Quedlinburg hat Heinrich auf ihre 
Bitten errichtet; sie selbst stiftete für das Seelenheil ihres Gatten 
und ihres im Jahre 955 verstorbenen Sohnes Heinrich ein Kloster 
zu Nordhausen. 
HLLo I. ber Kroße. (936—973.) 
Heinrichs ältester Sohn, Otto I. der Große, war schon bei 
Lebzeiten seines Vaters zum Könige bestimmt worden und wurde
	        
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