teutsche Sürst, wegen der souoerainen Macht, so ihm ange¬
boren, höher zu schätzen als der reichste französische Prince
wegen der gänzlichen Dependertce1), so dieser von seinem
Könige haben muß. Ich erinnere dies ohne Passion, aber
aus einem teutschen herzen, und bitte den höchsten, daß er
meinem werten vaterlande den Schlaf der Sicherheit aus
den Augen wischen und in demselben durch eine tapfere
und einmütige Zusammensetzung die güldenen Zeiten wieder¬
bringen wolle, da alle umliegenden Potentaten dasselbe ge¬
fürchtet und davor erzittert.
2. Aus einem Bericht des Statthalters und der Geheimen Räte
an den Kurfürsten2).
Cölln an der Spree, 6./16. September 1674.
Nun sönnen wir zwar gewiß nicht wissen, ob und was
die Schweden wider (Euer Kurfl. Durchl. vorhaben, und was
auch (Bott verhängen werde und wolle. Gleichwohl müßten
wir, wann wir alles, so viel uns wissend, bedenken, dafür
halten, daß alle und jede dergleichen Warnungen nicht so
außer Acht zu setzen, und daß ein $eind, bei bekanntem
Zustande, ohne große Arbeit viel verrichten könne. U)ir
glauben auch, daß, wann Schweden etwas tun will, es am
allerleichtesten dem Franzosen allhier oder in den Kaiserlichen
(Erblonden Dienste leisten und Dioersiones3) machen, gleich¬
wohl aber auch befürchten müßte, daß der Krieg in seine
Lande gezogen werden könne.
3. Reskript des Kurfürsten an den Fürsten von Anhalt4).
Hauptquartier Mühlacker,
26. September/9. Oktober 1 674.
töann je Schweden den Zrieden und gute Nachbarschaft
brechen wollte (wozu tDir ihnen doch niemalen Ursache ge¬
geben), so müßte man zur Defension5) so gute Anstalt als
möglich machen. Zwar würden sie ein oder andere offene
*) Abhängigkeit.
-) Uriunö. u. Actenst. XVII. 5.380.
3) Seitenangriffe.
4) Uriunö. u. Actenst. XVII. 5. 383.
6) Verteidigung.
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