Full text: Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde (Teil 2)

50. weil sie nun nicht vorrückten und auch nicht siechen, 
sondern an Grt und Stelle stehen blieben wie auf Türmen, 
hatten auch die Römer gleich zu Beginn des Kampfes 
ihre Wurfspieße als unbrauchbar beiseite gelegt. Ebenso¬ 
wenig aber konnten sie mit ihren Schwertern im Hand¬ 
gemenge etwas anfangen oder die Köpfe der Zeinde er¬ 
reichen. Ls war das die einzige Stelle, wo diese verwundbar 
waren, weil sie ja feine Helme trugen. So warfen denn 
die Römer die Schilde weg und stürzten sich auf die Ger¬ 
manen, teils im Anlauf, teils aus der Nähe, sprangen 
gleichsam auf sie los und schlugen sie nieder, viele sanken 
sofort auf den ersten hieb hin zu Boden, viele starben aber 
auch, noch ehe sie niederstürzten. Sie standen nämlich so 
gedrängt, daß die Toten gar nicht umfallen konnten. Der 
größte Teil des Zußvolks fand auf diese weise seinen Unter¬ 
gang, sei es dort auf dem Schlachtfeld oder auch, wer 
sich zu den wagen hatte zurückdrängen lassen, daselbst zu¬ 
sammen mit den Brauen und Kindern. Hriovist verließ 
in Begleitung von Heiterei sofort das Schlachtfeld und floh 
nach dem Rheine zu. Lr wurde zwar verfolgt, aber nicht 
eingeholt. Auf einem Hachen rettete er sich ans andere Ufer, 
während seine Begleiter beim Übergang über den Zlutz 
von den Römern niedergemetzelt oder auch von der 
Strömung erfaßt und mit fortgerissen wurden. 
Die Vernichtung der Ufipetert und Tenklerer. 
(Cäsar, De Bello Gallico IV, 1—15.) 
Die Niederlage ctriovists hatte zur Zolge, daß die Germanen 
eine Zeitlang den Rhein als Grenze der römischen Interessensphäre 
anerkannten. Aber schon im Winter 56/55 v. Chr. kam es zu neuen 
kriegerischen Verwicklungen zwischen ihnen und Rom. Die U s i- 
Peten und Tenkterer nämlich, jene beiden germanischen Stämme, 
die schon ein Zahr vor Cäsars Ankunft in Gallien auf der Suche nach 
neuen Wohnsitzen drohend am Niederrhein erschienen waren und 
den dort ansässigen ITtenapiern ihre rechtsrheinischen Besitzungen 
weggenommen hatten, überschritten jetzt den Strom und setzten sich 
zunächst auf dem linken Ufer fest, wie es hieß, hatten sie die ctb* 
sicht, dem Rufe der keltischen Patriotenpartei Zolge zu leisten und 
ins Innere Galliens vorzudringen. Kaum erfuhr dies Cäsar, der 
sich damals in (Dberitalien aufhielt, als er sofort zum Heere eilte, 
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