ALEXANDER DER GROSSE VOR
DEN TOREN JERUSALEMS
AUS DER FASTENROLLE. ABSCHN. IX.
AM 2i. Kislev ist der Tag des Berges Garizim, an
dem Trauerversammlung zu halten verboten ist.
Die Kuthäer baten Alexander den Grossen, den Tem¬
pel unseres Gottes zu zerstören, und baten ihn, ihnen fünf
Kur Bodenfläche auf dem Berge Morijah zu verkaufen,
was er ihnen auch gewährte. Als dies bekannt wurde, be¬
richtete man es dem Hohenpriester Simeon dem Gerech¬
ten*), dieser legte seine prächtigen Dienstgewänder an,
und mit ihm zogen die Vornehmsten Jerusalems und tau¬
send Ratsherren, alle in Weiss gekleidet, die ganze Nacht
hindurch, um Alexander zu begegnen. Priesterliche Jüng¬
linge leuchteten dem Zuge mit Fackeln und begleiteten
ihn mit Musik. So gingen sie den heranrückenden Trup¬
pen entgegen; als der König den Zug von ferne sah, frag¬
te er die Kuthäer in seiner Umgebung, wer diese seien,
worauf die Verleumder sagten: „Es sind die Juden, die
sich gegen dich empört haben.“ Als die Sonne aufging,
hatten sie Antiphras erreicht und waren mit der Vorhut
zusammengetroffen. Man fragte sie, wer sie seien,
*) Vielleicht verwechselt mit Jadua.
I SULZBACH: BILDER r