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gewinnen, was sein war. Erreichte er dieses, so wollte
er selbst seinen Feinden verzeihen.
Zuerst wandte er sich nach Nürnberg; dort ließ er
von dem kaiserlichen Achtsbrief eine Menge beglaubigter
Abschriften herstellen und sandte dieselben durch besondere
Boten an die Fürsten und Städte, denen der Auftrag
gegeben war, die Acht zu vollstrecken. Als er dieses
gethan hatte, wandte er sich nach Hamburg, wo, wie er
wohl wußte, eine große Anzahl bremischer Bürger sich
aufhielt. Gestützt auf den Befehl des Kaisers verlangte
er von dem Rate der Stadt Hamburg, daß alle Bremer
gefangen gesetzt würden, um ihm als Geiseln gegen seine
Vaterstadt zu dienen, und der Rat, eingeschüchtert durch
den kaiserlichen Brief, wagte nicht, diese Forderung ab¬
zuschlagen. Auf gleiche Weise verfuhr Heinrich in den
andern Städten; überall wurden die dort sich aufhaltenden
Bremer eingekerkert und ihres Eigentums verlustig.
Gleichzeitig aber wurde überall gerüstet, um mit Heeres¬
macht gegen die geächtete Stadt zu rücken. _ Da endlich
begann der Rat einzusehen, daß es klug sei, mit dem
tapfern Sohne des gemordeten Bürgermeisters in Unter¬
handlungen zu treten, ehe die Heere der Achtsvollstrecker
vor den Thoren angelangt seien; denn einer solchen Macht
fühlte sich die Stadt nicht gewachsen. Deshalb wurden
zwei Mitglieder des Rates zu Heinrich Vasmer nach
Hamburg geschickt, um ihn zu bitten, Gnade zu üben
gegen seine Vaterstadt. Sie versprachen ihm völlige Ge¬
nugthuung; nicht allein wollten sie ihm sein ganzes väter¬
liches Vermögen bis auf den letzten Heller zurückgeben,
sein zerstörtes väterliches Hans wieder bauen, ihm alle
seine vielen Kosten und Auslagen ersetzen, sondern auch
seinem Vater ein ehrendes Denkmal errichten für ewige
Zeiten. Ja, sie wollten noch mehr thun; einen eigenen
Altar wollten sie ausstellen in der Sankt Ansgarikirche,
und an demselben eine ewige Seelenmesse mit ewig
brennenden Kerzen stiften, zur Sühne dafür, daß sie einst
dem Gemordeten die Seelenmesse versagt hatten. Mit
dieser Genugthuung erklärte sich Heinrich befriedigt, und