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die Aussicht, sein Ziel zu erreichen, ferner liegt als je¬
mals; und seht, da habe ich mir gedacht, es sei klng
und weise, den Rat, der jetzt die Macht hat, nicht durch
Widerspruch zu erzürnen". „Daran habt Ihr wohl
gethan", erwiderte Grumme; „was nützt es auch, für
eine verlorene Sache sich erwärmen? uud verloren ist die
Sache Vasmers, das ist gewiß!" „Meint Ihr?" fragte
Barthold mit einem lauernden Seitenblick auf Grumme;
„was denkt Ihr denn, daß der Rat mit ihm thun wird?"
„Mit ihm thun wird?" eutgeguete der Fleischer, indem
er mit kräftigem Hieb sein Beil in den eichenen Fleisch¬
block schlug, „nun, da ist nur ein Weg offen. Basmer
wird als Hochverräter zum Schwert verurteilt werden;
so erfordert es das Recht". „Ja, das Recht", bestätigte
Barthold, bedeutungsvoll mit dem Kopfe nickend: „uud
auch Ihr meint, daß dem Vasmer fein Recht werden
soll? Seht, dafür bin ich auch, ich bin von jeher des
Rechtes Freuud gewesen. Doch meine ich, man soll nichts
übereilen; ein so schweres Urteil will wohl überlegt sein.
Ihr habt ja Fühlung mit den Herren vom Rat, Grumme;
habt Ihr nicht gehört, wann das Blutgericht gehegt
werden soll?" „Da könnt Ihr ohne Sorgen sein", ant¬
wortete der Fleischer; „übereilt wird nichts. Die beiden
hohen Zeiten Pfingsten und Fronleichnam sollen erst vor¬
über sein, ehe Vasmer vor Gericht gestellt wird; bis da¬
hin hat der Rat Zeit, alles zu sammeln, was gegen ihn
zeugt. Mich will es freilich bedünkeu, als wenn die
Frist zu lauge währte; denn auch seine Freunde werden
die Zeit ausnutzen". „Das werden sie freilich", sagte
Barthold, indem er sich zum Gehen wandte; „aber was
können sie ausrichten? Ihre Zahl wird kleiner werden
mit jedem Tage. Doch nun lebet wohl, Gevatter, unb
noch einmal, nichts für ungut!" Mit biefen Worten eilte
er bavon, unb Grumme blickte ihm zufrieben lächelnd» nach.
Bartholb war ebenfalls zufrieben mit bem Ergebnis
feiner Unterrebnng mit Grumme; er wußte, balb war es
nicht nur ber ganzen Knochenhanergewerkfchaft, fonbern
auch ben übrigen Zünften bekannt, baß er sich zn ben