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die Mumme, das berühmte Braunschweiger Bier, gebraut
und verzapft, und allabendlich Pflegte sich hier eine heitere
Gesellschaft zu versammeln. Halb widerstrebend folgte
May; als sie aber beim Bier saßen, da dauerte es nicht
lange, und er hatte alles erzählt, was vorgefallen war.
Aufmerksam hörte der Freund ihm zu; daun aber sagte
er: „Höre, Louis, ich glaube, die Sache hat einen Haken.
Du hast es mir nicht glauben wollen, aber ich bleibe
dabei, der Alte hat etwas anderes mit seinem Töchterlein
im Sinne, und da warst Du ihm im Wege. Jetzt ist er
Dich mit guter Art losgeworden, er hat freie Hand und
hat sich außerdem noch den Anschein eines Patrioten ge¬
geben. Ja, ich kenne den alten Fuchs!" „Was willst
Du damit sagen?" brauste May auf. „Glaubst Du
vielleicht, daß er einen andern Freier für sein Mädchen
im Auge hat?" Der andere lachte. „Ich habe Dich für
klüger gehalten, Louis", sagte er. „Bist Du denn blind,
daß Du es nicht längst gemerkt hast, wo der Stäffe hinaus
will? Nun, so will ich Dir den Star stechen. Es ist
ja bekannt, daß er sein ganzes Vermögen der Marie
vermacht hat; aber seine Verwandten sollen darüber sehr
unzufrieden sein. Nun will er seinen Fehler wieder gut
machen, und deshalb wünscht er, daß Marie den Peter
Bruhns aus Broitzem, seinen Schwestersohn, heiraten soll.
Sieh, das ist das ganze Geheimnis. Was aber der Alte
will, das setzt er durch, und deshalb ergieb Dich nur in
Dein Schicksal, die Marie ist für Dich verloren".
Das reichlich genoffene schwere Bier und die fast
höhnisch klingenden Worte des Freundes vermehrten noch
die Aufregung, die bereits in Ludwig May gärte. Er
schlug dröhnend mit der Faust auf den schweren Eichen¬
tisch und rief: „Gott soll mich verdammen, wenn ich ein
Wort von dem gewußt habe, was Du mir sagst. Aber
wart, ich will es dem Stäffe und seinem Anhang an¬
streichen, daß sie mir das Mädchen abspenstig gemacht.
Es bietet sich wohl mal eine Gelegenheit, wo ich es ihnen
zeigen kann, daß es nicht gut ist, mich zum Feinde zu
haben. Das soll von nun an mein einziger Gedanke sein,
Siemann, Der schwarze Herzog. 2