tiefem Schmerze sah er, wie sein Volk unter der Knechtschaft seufzte und sich 
nach Freiheit sehnte. Da rief er heimlich mehrere Stammesfürsten zusammen 
und verabredete mit ihnen die Befreiung des Vaterlandes. Varus aber glaubte, 
Hermann sei im Herzen ein Römer, und lud ihn öfter zu Tische. Zwar warnte 
ihn Segest, ein römerfreundlicher Deutscher, und sagte: „Traue Hermann nicht, 
er ist ein Verräter!“ Aber Varus achtete nicht darauf; denn er hielt die War— 
nung des „plumpen Deutschen“ für rachsüchtige Verleumdung. (Hermann hatte 
dem Segest die Tochter Thusnelda geraubt.) 
4. Schlacht ĩim Teutoburger Malclle. 9n. Chr. Bald darauf erhielt9 
Varus die Kunde von dem Aufstande eines deutschen Stammes an der Ems. n Ehr. 
Heimkehr der Deutschen aus der Schlacht im Teutoburger Walde. 
Gemälde von P. Thumann. Photographie-Verlag von Franz Hanfstaengl in München. 
Das war so geplant worden, um Varus und sein Heer recht tief in die Wälder 
hineinzulocken. Arglos brach er aus seinem Lager auf und zog ohne strenge 
Ordnung und mit vielem Gepäck durch den dichten Wald an der Weser dahin. 
Hier aber fielen die Germanen aus dem Dickicht des Waldes die Römer an, 
anfangs einzeln, dann in dichten Haufen. Kämpfend erreichten die Römer einen 
freien Platz, wo sie ihr Nachtlager aufschlugen. Am folgenden Tage zogen sie 
weiter und kamen (wahrscheinlich bei Detmold) in den Teutoburger Wald. 
Der Wald war dicht und voll riesiger Baumstämme. Ein furchtbarer Sturm 
brauste durch das Dickicht. Der Regen floß in Strömen herab. Der schlüpfrig 
gewordene Boden und die umgestürzten Baumstämme gestatteten den Römern 
nur unsichere Schritte. Desto mutiger waren die Deutschen. Aus jedem 
Busche drangen sie hervor, von jedem Baume schossen sie Pfeile ohne Zahl 
auf die erschrockenen Römer herab. Erst die Nacht machte dem wütenden 
Kampfe ein Ende. Aber nicht lange konnten die ermatteten Römer ruhen;
	        
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