Full text: Geschichte der Neuzeit vom Westfälischen Frieden bis in die Gegenwart (Teil 3, [Schülerband])

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Bildung zu machen; er gründete unter dem Beistand des großen 
Leibniz dort eine gelehrte Gesellschaft, die Akademie der Wissen- 
schaften, förderte die preußische Universität Halle und ließ durch 
den großen Architekten und Bildhauer Schlüter in der früher 
recht unansehnlichen Hauptstadt (vgl. Fig. 17) prächtige Werke 
errichten. — Ganz im Gegensatz zu ihm war sein Sohn und 
Fig. 17. Das kurfürstliche Schloß in Cölln an der Spree im Jahre 1690. 
(Cölln hieß ein Teil des heutigen Berlin, 
Nach einer Zeichnung von Joh, Stridbeck, 
Friedrich Nachfolger Friedrich Wilhelm I. (1713 —1740) ein Feind des 
Meilbeim. 3. französisch-galanten Wesens, ja jeder feineren Bildung überhaupt; 
1713-1740). . z ; . . . “ 
ar fühlte sich ganz als Soldat, ging stets in Uniform und übertrug 
die rohe Behandlung und den derben Ton der damaligen Heere 
an den Hof (vgl. Fig. 18), wo alles vor ihm zitterte. Widerstand 
duldete er nicht, die Stände seiner Provinzen mußten ihm blind 
gehorchen. Doch war er ein tüchtiger Regent, der für eine 
ausgezeichnete Verwaltung sorgte und durch seine Sparsamkeit 
einen großen Schatz anhäufte. Er hatte ein zahlreiches, vortrefflich 
einexerziertes Heer und warb dazu in ganz Deutschland; große 
Leute waren nirgends vor den Ränken seiner Werber sicher, denn 
es war die besondere Freude des Königs, sich eine Garde aus 
„langen Kerls“ zu bilden. Das Heer war, unter Anwendung der 
härtesten Mittel, besser diszipliniert als irgend ein anderes der
	        
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