zu Babel 1. Mose 11) und Semiramis vergrößert und verschönert
hatte.
2) Entstehung des Weiches.
Babylonien war früher eine assyrische Provinz, welche sich unter
Sardanapal frei machte und ein eigenes Reich bildete, wie schon
vorhin gesagt ist.
3) König Ueöukadnezar.
Er erhob das Reich auf den Gipfel seiner Macht, eroberte
606 v. Chr. das Reich Juda, führte viele Juden nach Babylon und
setzte Jojachim, später Zedekias als Könige im Reiche Juda ein. Als
aber auch Zedekias ihm untreu wurde, eroberte er 588 v. Chr. das
ganze Reich, zerstörte die Mauern Jerusalems, raubte alle goldenen
Tempelgesaße, verbrannte den Tempel und führte das Volk in die
babylonische Gefangenschaft.
4) König Weksazar,
Sohn des vorigen, war der letzte der babylonischen Könige, unter
welchem das Reich durch die Meder und Perser auf folgende Weise
unterging: Einst gab er seinen Hauptleuten ein Gastmahl, bei welchem er
aus einem heiligen Becher des jüdischen Tempels trank und Jehovah
verhöhnte. Da zeigte sich an der Wand eine Menschenhand, welche
die Worte schrieb: „Mene, mene, tekel, upharsin." Der König ent¬
färbte sich und ließ sogleich alle Wahrsager zusammenrufen, aber
keiner von ihnen konnte die Worte weder lesen noch auslegen. Da
wurde der Prophet Daniel aus den gefangenen Juden vor den Kö¬
nig gebracht, welcher die Worte dahin auslegte, daß das-- babylo¬
nische Reich durch die Meder und Perser erobert werden würde,
was noch in derselben Nacht geschah. (Gedicht von Heine „Belsazar").
Jetzt ergriffen die Meder die Weltherrschaft.
VII. Die Meder.
1) Lage des Landes.
Medien lag im nördlichen Mesopotamien, südlich vom Caspischen
Meer. Die Hauptstadt hieß Ekbataua.
2) König Myages.
Er war der letzte der medischen Könige,
a. Sein Traum. Einst sah er im Traum aus dem Schoß seiner
Tochter Mandmte einen Banm wachsen, dessen Zweige ganz Asien
überschatteten. Die Wahrsager, Magier, legten den Traum dahin
aus, daß ein Sohn der Mandane einst Herr von ganz Asien werden
und den König selbst vom Trone stoßen würde. •—
Um dies zu verhindern, verheiratete er seine Tochter an einen
gemeinen Perser.