Full text: Leitfaden der deutschen Geschichte für den Schulgebrauch

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nicht für diese Kreise unserer Jugend ein Geschichtsunterricht 
sich fruchtbar erweisen, der, wenn auch nur in gedrängter 
Übersicht, Auskunft giebt über die Entstehung und Entwicke- 
lung des deutschen Städte- und Bürgertums, über die wichtige 
Rolle, die dasselbe im Verlauf unserer vaterländischen Geschichte 
gespielt, über das Verhältnis der verschiedenen Stände zu ein- 
ander, über die Herausbildung von Handel und Gewerbe, über 
die mancherlei Erfindungen und Entdeckungen, in denen unser 
Volk einen rühmlichen Wettbewerb mit anderen Völkern be- 
standen hat, über die hervorgetretenen socialen Gegensätze und 
die Veranstaltungen zu ihrer Ausgleichung und über ähnliches 
mehr? Ja, sollte nicht ein Unterricht dieser Art, wenn er dem 
künftigen Kaufmann in dem kühnen Unternehmungsgeist der 
Hansa, dem künftigen Gewerbtreibenden in dem Aufschwung 
der Kunstgewerbe des 15. und 16. Jahrhunderts, dem künftigen 
Bürger in den vielen erhebenden Zügen thatkräftiger und auf- 
opfernder Bürgertreue bald gegen den angestammten Fürsten, 
bald gegen das Reich nachahmenswerte Beispiele vor Augen 
führt —sollte er nicht auch auf die Charakterbildung 
des nachwachsenden Geschlechts von nachhaltig wohlthätigem 
Einfluß sein? 
Möge es denn auch diesem kleinen „Leitfaden" vergönnt 
sein, zur Förderung des Geschichtsunterrichts in unseren Schulen 
ein Scherflein beizutragen, und möge er sich derselben freund- 
lichen Aufnahme zu erfreuen haben, die meinem größeren Buche 
zu teil ward! 
Der Verfasser.
	        
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