Full text: Geschichte des Mittelalters - bis 1648 (Teil 3)

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Zugleich pflegt er freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehun¬ 
gen zu den übrigen germanischen Fürsten: Anstreben einer Gleich 
gewichts- oder Verbrüderungspolitik. Der Geschichtschreiber Easswdor 
war sein Sekretär). — Gewissensbisse über die Hinrichtung der 
Senatoren Symmachus und Botzthins^) (auf verleumderische Be- 
schuldiguug der Verschwörung) reiben den König auf. 
Amalasvintha, seine jüngste, hochgebildete Tochter (sie sprach Wnaj 
griechisch und lateinisch), vermählt mit dem früh verstorbeuen 5obc. 
Amaler Entherich, regiert für ihren Sohn Athalarich; derselbe 515. 
widerstrebt der Mutter, trotzt ihren erziehlich-wissenschaftlichen 
Absichten, giebt sich Ausschweifungen hin und stirbt jung. Theo- r.34. 
bat, Vetter der Amalasvintha, von dieser zur Mitregierung be 
rufen, läßt dieselbe ermorden, im geheimen aufgestachelt von 
byzantinischen Gesandten (Intrigue der Theodora?), die gekommen 
waren, um wegen Abtretung von Tnseien mtd Anerkennung des 
Justinian als Kaiser von Italien zu verhandeln. 
• Justinian benutzt die Gelegenheit, um sich in Italien festzn- 527-565. 
setzen, indem er sich zum Rächer der Ermordeten auswirft. Er 
beginnt den Krieg. ^ _ römischer 
Belisar nimmt das schwach besetzte Sizilien und Neapel. JJ“«. 
Nach dessen Abberufung erobert der König Totila Neapel uud 541—544. 
Rom zweimal, aber er fällt bei Taginä — ad bustmn Gallo- 
riim — gegen Narses (mit germanischen Hilfstrnppen — Lango- 552. 
barben). Dieser nimmt Rom (fünfte Eroberung in diesem Kriege). 
Teja, letzter König, fällt am Vesuv. Die Reste der Goten 553. 
fliehen in die Rhätischen Alpen. Untergang des ostgotischen Umwandlung 
Reiches. Italien Provinz von Ostrom (Exarchat von Ra- „ichs in das 
venna unter Narses) von kurzer Dauer. Der Erbe wird ÖJ.*"1 
das Laugobardische Reich. 
Die Langobarden (aus Skandinavien nach Lüneburg. sBar- Hci,»at. 
deugau nnd Bardowieck erinnern noch jetzt damit] eingewandert) 
wohnten dann im March gebiet (nach eigener Sage im „Rugi- 54«. 
land" und in Galizien s. 0. S. 9), rücken dann — den Goten 
nach — in Pannonien ein (mit Sneven und Sachsen) unter Audnin 
und vernichten im ewigen Bunde mit den Atrnren,2) bis zur Ost- 
grenze Ungarns ausgebreitet, die Gepiden (König Kunimund) oder 
machen sie zu Knechten. Aufgefordert von Narses (der mit 
dem griechischen Hofe zersiel) zogen sie (nach Überlassung Pan- 568. 
1) Procop. I pag. 142: Symmachus et Boethius, ejus gener, nobi- 
lissima stirpe orti senatores et consulatum aclepti erant. Ambo sapientise 
studiis exerciti, ambo iuris observantes, supra quam dici posset, eraut. 
2) Foedus perpetuum cum Avaribus, qui primum Hunni postea 
de regis proprii nomine Avares appellati sunt.
	        
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