Full text: Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit (Teil 2)

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verstiegen. Sein Anhang wurde bei Pistoria überwunden; Catilina 
selbst fiel; die Mitverschworenen ließ Cicero ohne strafrechtliches Ver¬ 
fahren im Kerker hinrichten. Cicero stammte wie Marius aus 
Arpinum; er hatte sich iu Griechenland zum Redner gebildet und in 
Rom als Ankläger (z. B. des Verres, der als Proprätor die Sizilianer 
durch Erpressungen erbittert hatte) und als Verteidiger gewirkt. 
(Cäsar.) Pompejus konnte auf Ciceros Freundschaft rechnen, er 
hatte aber auch viele Gegner, wie Lncullus und Crafsus. Als er 
seinen Veteranen Ländereien anweisen wollte, widersetzten sich daher 
seine Feinde diesem Unternehmen, und Pompejus war in Gefahr sein 
Ansehen zu verlieren, als ihm in Gajus Julius Cäsar ein will¬ 
kommener Helfer entstand. Aus dem alten, hochangesehenen Geschlecht 
der Jnlier hervorgegangen, hatte Cäsar bereits die Augen Roms auf 
sich gezogen: er war mit Cornelia, einer Tochter Cinnas vermählt 
und blieb ihr treu, als Sulla die Scheidung von der Tochter seines 
Todfeindes verlangte; freilich mußte er vor den Proskriptionen aus 
Rom fliehen, doch erbaten die Vestalinnen von Sulla seine Be¬ 
gnadigung. „In diesem Cäsar stecken viele Marinsse", soll Sulla bei 
dieser Gelegenheit geäußert haben. C. hatte in Asien und Spanien 
mit Auszeichnung gedient, in Athen studiert, als Ädil die Gunst des 
Volkes durch prächtige Spiele gewonnen uud bewarb sich nun um 
das Konsulat für das Jahr 59. Es gelang ihm Pompejus und 
Crassus zu versöhnen und beide für feine Interessen günstig zu stimmen. 
Sie schlossen ein Bündnis, Triumvirat genannt, und wurden dadurch 
die Herren des Staates. 
(Cäsar in Gallien.) Am Ende seines Konsulatsjahres ließ sich 
Cäsar vom Volke Gallia cisalpina, vom Senate Gallia transalpina 
mit vier Legionen aus fünf Jahre übertragen. Es war das eine 
unerhörte Macht, doch Cäsar brauchte sie, weint er der Gebieter Roms 
bleiben wollte. Gallia transalpina, von keltischen Völkern dicht be¬ 
wohnt, war noch völlig unabhängig; nur im Südosten war schon 
während des zweiten pnnischen Krieges ein Gebiet zu beiden Seiten 
der Rhone erobert und als Provincia in Verwaltung genommen worden. 
Das Land bot also einem ehrgeizigen Eroberer ein weites Feld. 
Von 58—50 hat Cäsar in Gallien Krieg geführt, ihn auch in seinen 
„Kommentarien" selbst beschrieben. Das Ergebnis dieses Krieges war 
die Verwandlung des freien Landes in eine Provinz. Zweimal über¬ 
schritt Cäsar den Kanal, um die in Britannien wohnenden Kelten 
anzugreifen; ebenso oft schreckte er auch die Germanen östlich vom Rhein. 
(Crassus.) Auch Cäsars Freunde strebten nach Macht. Pompejus
	        
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