Full text: Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit (Teil 2)

Weuzeit. 
1. Das Zeitalter Karts V. 
(Abstammung Karls.) 
Maximilian — Maria v. Burgund | Ferdinand v. Aragvnien — Jsabella v. Kastilien 
Philipp Johanna 
Karl Ferdinand. 
Karl, geb. 1500 in Gent, war seit 1516 König von Spanien; 
er beherrschte die zn Spanien gehörenden italienischen nnd amerikanischen, 
die von seinem Vater ererbten österreichischen nnd niederländischen Gebiete. 
(Reichstag zu Worms.) Nach dem Tode Maximilians bemühte 
sich Franz I., der König von Frankreich um die deutsche Krone, doch 
wählten die Kurfürsten Karl V., den König von Spanien. Er hatte 
kein Verständnis für deutsches Wesen und redete nicht einmal die 
Sprache feiner neuen Unterthanen. Im Januar 1521 eröffnete er 
einen Reichstag zu Worms: er übertrug hier seinem Bruder Ferdinand 
die Herrschaft über die deutschen Besitzungen des Hauses Habsburg, 
bestätigte die unter Maximilian getroffenen Einrichtungen des Reichs¬ 
regiments und des Reichskammergerichts und beschäftigte sich mit der 
lutherischen Glaubensneuerung (I, 81.) Das Ergebnis war das Wormser 
Edikt, in dem Luther für „ein von der Kirche Gottes abgesondertes 
Glied und einen offenbaren Ketzer" erklärt und bei Strafe der Reichs¬ 
acht geboten wird, „daß ihr den vorgemeldten Martin Luther nicht 
hauset, hoset, ätzet und tränket, sondern ihn, wo er sein mächtig 
werdet, gefänglich annehmen und wohlbewahrt an kaiserliche Majestät 
senden sollt." 
(Ausbreitung der Lehre Luthers.) Durch Luthers Auftreten 
vor Kaiser und Reich hatte seine Sache bei den Fürsten wie beim 
Volke erheblich gewonnen. Mönche und Nonnen verließen das Kloster, 
Luthers Schriften wurden von Geistlichen und Laien mit Begeisterung 
gelesen, auf offenem Felde oder auf dem Markte predigte man feine 
Lehre. Hans Sachs, der Nürnberger Schuhmacher und Meistersinger, 
pries den Reformator als die Witten6ergifch Nachtigal, die man itzt 
höret überall, und der Maler Lucas Cranach, der Bürgermeister von
	        
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