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ihm allein zu danken sei. Die Schulden des Volkes wurden erlassen,
die in Knechtschaft schmachtenden Schuldner befreit; ferner räumte
man dem Volke das Recht ein, jährlich zwei Tribunen zu erwählen,
die, heilig und unverletzlich, Anwälte des Volkes gegen Übergriffe sein
und durch ihren Einspruch (Veto) ihm nachteilige Beschlüsse des Senats
hindern sollten. Später wurde ihre Zahl auf fünf, dann auf zehn
vermehrt. Sie erhielten auch die Befugnis, die Plebejer zu Versamm¬
lungen (Tribntkomitien) zu berufen, die nach jener alten Einteilung
in Anshebnngsbezirke zusammentraten. In solchen Komitien wurden
auch die Tribunen erwählt.
(Reaktion des Coriolan.) Dieses Zugeständnis kränkte die
Patrizier tief. Als eine Hungersnot ausbrach, wollte ein tapferer
und angesehener Bürger, Marcius, den man wegen seines Sieges über
die Stadt Corioli mit dem Beinamen Coriolan ehrte, den Darbenden
nur dann auf Staatskosten Getreide liefern, wenn das Volk auf das
Tribunal verzichtete. Die Plebejer klagten ihn deshalb an und be¬
wirkten seine Verbannung. Er begab sich zu den Volskern, einem
Volke im mittleren Latium, und führte mit ihrer Hilfe Krieg gegen
seine Vaterstadt. Seine Mutter und seine Gattin flehten ihn an, das
Heer zurückzuführen; ihre Thränen siegten. „O Mutter," rief er aus,
„du hast Rom gerettet, aber ich bin verloren." Er zog sich zurück,
aber die erbitterten Volsker erschlugen ihn.
(Das Zwölftafelgesetz.) Unumschränkt richtete der patrizische
Beamte deu Plebejer, da ein geschriebenes Gesetz nicht bestand. Auf
den Vorschlag des Tribunen Terentilins Harsa wurde trotz heftiger
Gegenwehr der Patrizier eine Kommission von zehn Männern (Dezemvirn)
erwählt, um Gesetze aufzuzeichnen. Man gab ihnen die den Konsuln
zustehenden Befugnisse, auch unterblieb während ihrer Amtsführung
die Wahl der Tribunen. Die im ersten Jahre niedergeschriebenen
Gesetze wurden vom Volke gebilligt und in zehn eherne Tafeln ein¬
gegraben, zu denen später noch zwei andere kamen. Im zweiten Jahre
wußte einer dieser Männer, der stolze Patrizier App ins Claudius, die
Wahl auf ihm treu ergebene Bürger zu leukeu und begann nun eiue
schrankenlose Willkürherrschaft. Ohne das Volk zu frageu, verlängerten
die Dezemvirn ihre Thätigkeit bis in das dritte Jahr. Als Appius
die juuge Virginia, des Plebejers Virginias Tochter, einem seiner
Klienten, der sie als seine Sklavin in Anspruch nahm, vor Gericht
zusprach, eilte der Vater aus dem Lager herbei und tötete sein Kind,
um es der Schmach der Sklaverei zu entreißen, vor aller Augen auf
dem Forum. Das war das Zeichen zum Aufruhr. Abermals zog