zeitig von der Regierung und in Folge der Stellung, welche die
Kaiserin bei den Papstwahlen dieser Jahre einnahm, auch
vom Papsttum ausgeschlossen. Da erfolgte die gewaltsame Ent¬
führung des jungen Königs 1062 bei Kaiserswert durch Erz¬
bischof Hanno von Köln und einige Laienfürsten, wodurch mit
einem Schlage die Bischöfe wieder an das Ruder kamen. Die
Erziehung Heinrichs fiel zunächst Hanno zu, welcher seinen Ein-
flufs zur Bereicherung seiner Kirche benutzte. Schon 1063 ging
die Leitung des jungen Königs auf den um die Mission im Nor¬
den hochverdienten, aber prachtliebenden und unruhigen Erz¬
bischof Adalbert von Bremen über, der sein Erzstift zu einem
Patriarchat des Nordens zu erhöhen und in demselben die herzog¬
liche Gewalt zu gewinnen strebte, was ihm die Feindschaft der
benachbarten Billunger zuzog. Der geistvolle, gewandte Mann
gefiel dem jungen König und wufste ihn völlig für seine bremi¬
schen Interessen zu gewinnen und mit bitterem Hafs gegen die
dem fränkischen Herrscherhaus abgeneigten Sachsen zu erfüllen.
Auf sein Betreiben wurde er 1065 mit 15 Jahren für mündig
erklärt.
2. Heinrichs Kämpfe mit den Sachsen. Der ausschliefs-
liche Einflufs Adalberts am Hofe und die einseitige Ausbeutung
der Reichsgüter im bremischen Interesse führte jedoch bald zu
seinem Sturz. Schon 1066 wurde der König auf dem Reichs¬
tag zu Tribur von den Fürsten mit Absetzung bedroht, wenn
er Adalbert nicht vom Hofe entferne. Widerwillig mufste der
leidenschaftliche und ausschweifende Jüngling sich fügen. Aber
nur um so schroffer schlofs sich der Hof zu Goslar ab, wo der
König, beraten von Otto v. Nordheim und von seinen schwä¬
bischen Ministerialen, wie Eberhard v. Nellenburg, ein sehr un¬
kirchliches Leben führte. Damals reifte in ihm der Plan, den
reichen königlichen Güterbesitz im Harz zu einem festen, mili¬
tärisch gesicherten Residenzgebiet zu erweitern und hier eine
selbständige Grundlage für die königliche Macht zu gewinnen.
Er begann zunächst am Nordrand, unter Heranziehung der um¬
wohnenden Bevölkerung zu Frohndiensten, eine Reihe fester
Burgen, wie die Harzburg bei Goslar anzulegen und mit schwä¬
bischen Ministerialen zu besetzen.
Durch Unterwerfung des den Thüringern verbündeten Mark¬
grafen Dedi gewann er dessen reiche Allodien im Südosten des
Harzes. Um die Scheidung von der ihm durch Hanno (1066)
aufgedrungenen Gemahlin Berta, Tochter des Grafen von
Susa, zu bewirken, versprach er dem Erzbischof Sigfrid von
Mainz den Zehnten in Thüringen (1069), gab aber bei dem
Widerspruch des päpstlichen Legaten Damiani seine Absicht