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sie dem Griechenkaiser den Lehnseid geleistet, Schiffe zur Über¬
fahrt nach Kleinasien. Hier belagerten sie Nicaea, das sich im
Juni 1097 an die Griechen ergab. Von hier aus wählte man
den Weg durch die wasserarme Hochebene, weil man die Verbin¬
dung mit dem christlichen Armenien im Auge hatte. Bei Do-
rylaeum im Juni 1097 von Kilidsch Arslan, dem Sultan von
Iconium angegriffen, errang das Kreuzheer durch Bofe'munds Um¬
sicht einen glänzenden Sieg und setzte den Marsch nördlich vom
Taurus durch Phrygien und Armenien fort, während Balduin und
Tankred in Cilicien eindrangen. Nach der Vereinigung mit dem
Hauptheere wandte sich Balduin nach Edessa, wo er das
Fürstentum gewann und so die erste abendländische Herr¬
schaft im Orient gründete.
c. Syrien. Das Hauptheer belagerte vom Oktober 1097 an
das im engen Orontesthal gelegene, ausgezeichnet befestigte und
von dem Emir Baji Sijan heldenmütig verteidigte Antiochia.
Erst am 3. Jan. 1098 gelang dem Heere unter Boemunds Füh¬
rung, welchem die Fürsten den Besitz der Stadt zugesagt hatten,
durch Mitwirkung des Verräters Firuz die Einnahme der Stadt
mit Ausschlufs der Burg. Aber bald durch das ungeheure Entsatz¬
heer des Sultans Kerboga von Mossul eingeschlossen und zu¬
gleich durch die Besatzung der Burg bedrängt und aller Lebens¬
mittel beraubt, erduldete es unsägliche Leiden, bis es, begeistert
durch die Auffindung der heiligen Lanze, am 28. Juni bei einem
von Boö'mund geleiteten Ausfall vollständigen Sieg gewann.
Durch Streitigkeiten unter den Fürsten, von denen Bofe'mund
gegen Raimunds Widerspruch nur mit Gewalt das Fürstentum
Antiochia behauptete, aufgehalten und durch Krankheiten
vermindert, erreichten die Kreuzfahrer erst ein Jahr später, im
Juni 1099 Jerusalem, das vor kurzem (Aug. 1098) von dem
ägyptischen Chalifen erobert worden war. Am 15. Juli wurde
die Stadt erstürmt, unter den Bewohnern ein unmenschliches
Blutbad angerichtet. In porticu Salomonis et in templo eius, so
schreibt ein Kreuzfahrer, nostri equitabant in sanguine Saracenorum
usque ad genua equorum.
d. Das Königreich Jerusalem und die Ritter¬
orden. Da Bofe'mund nicht mehr beim Heere war, Raimund aber
die auf ihn gefallene Wahl ablehnte, wurde Gotfrid von
Bouillon zum Beschützer des heiligen Grabes gewählt,
den Königstitel vermied man. Derselbe sicherte die Eroberung
durch den Sieg über die Ägypter bei Askalon, starb aber schon
am 18. Juli 1100. Ermöglicht wurde die Behauptung des Ge¬
wonnenen und die Fortsetzung der Kämpfe teils durch den un¬
unterbrochenen Zuzug von Ansiedlern aus Europa, obwohl die
vollständige Vernichtung eines unter dem Eindruck der allge-