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hohen Kuppel, die reich verzierte ehemalige Jesuiten-
und die Bernardinerkirche, dann die russische Stadt-
pfarrkirche in der inneren Stadt mit einem zierlichen
Thurme; ferner die russische Domkirche zu St. Georg
mit der Residenz des Erzbischofs und der Domherrn
auf einem Hügel wesilich von der Stadt. Sonstige be-
merkenswerihe Gebäude sind: das vom Grafen Skar-
bek neu erbaute grosse Theater, das Stiatihalterei-
gebäude, die Residenzen des Statthalters und des rö-
misch-katholischen Erzbischofs und das allgemeine
Krankenhaus. In Lemberg befindet sich eine Univer-
sität, . zwei Obergymnasien, zwei Seminarien, eine
technische Lehranstalt und Oberrealschule, dann das
reich ausgestattete Ossolinski-sche Nazionalinstitut mit
Bibliothek. und Sammlüngen von Alterthümern und
Kunstsachen. An der Stelle des gewesenen Universi-
tätsgebäudes gründen gegenwärlig die Russinen ein
Nazionalinsiitut zur. Bildung ihrer Jugend.
Eine Stunde östlich von Lemberg liegt das grosse
Dorf Wintkt mit einer kaiserlichen Tabakfabrik; —
nördlich von Lemberg liegt an der Warschauer
Strasse Zotkiew (russ. Zovkiv), eine ehemalige Kreis-
stadt, nun Sitz einer Bezirkshaupimannschaft, mit ei-
nem merkwürdigen jedoch verfallenen Schlosse, einst
dem Sitze der berühmten polnischen Helden Zötkiewski
und König Johann Sobieski, mit drei ansehnlichen Kir-
chen, die mancherlei historische Merkwürdigkeiten
enthalten. — An der russischen Gränze: Brody, eine
grosse Gränz- und Handelsstadt und Hauptmitielpunkt
der Juden, mit 17.789 Einwohnern, unter denen nur
3000 Christen gezählt werden, hat eine israelitische
Realschule und vermittelt den europäischen Handel
Zwischen Leipzig und Odessa. Vor Brody liegt an