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Grafen von Richmond, dessen Vermählung mit Elisabeth von 
York und Thronbesteigung die Parteien endlich versöhnte und 
dem erschöpften Lande den Frieden zurückgab. (Heinrich VIII. 
1485 — 1509.) 
In diesem Krieg war mehr als die Hälfte der englischen 
Adelsgeschlechter vernichtet, das Land verödet, seine freiheitliche 
Entwickelung unterbrochen. Auf diesem Boden erhob sich die 
starke Königsmacht des Hauses Tudor. 
VI. Die Begründung der spanischen Monarchie. Auf 
der Pyrenäenhalbinsel wurde die geschichtliche Entwickelung 
durch den mit wachsender Begeisterung geführten Kampf gegen 
den Islam bestimmt (die Ritterorden von Alcantara, Calatrava, 
Compostella), während der Zusammenhang mit der Kultur¬ 
bewegung des übrigen Europa auch durch die natürliche Ab¬ 
geschiedenheit ein sehr lockerer blieb. Die maurische Herr¬ 
schaft wird allmählich (seit dem Sieg bei Tolosa 1212) auf das 
Königreich Granada im Süden der Halbinsel beschränkt, aus der 
Reihe der christlichen Staaten bleiben nach mancherlei Kämpfen 
und Verbindungen untereinander Aragonien, Kastilien und 
Portugal als selbständige Hauptreiche bestehen. 
a. Aragonien. Hier gelangten die Reichsstände früh zu 
grofser Bedeutung und auch nachdem Pedro IV. um 1350 die 
Anmafsungen des vereinten Adels mit Waffengewalt beschränkt 
hatte, blieben doch die Gesetze und Freiheiten des Landes vor 
den Königen gewahrt. Über die Erwerbung Siciliens s. S. 126 
n. 1. Nach dem Erlöschen des catalonischen Herrscherhauses (1410) 
kam die Krone an Ferdinand Infant von Kastilien, dessen 
Sohn Alfons Neapel erwarb; die Vereinigung von Aragonien und 
Kastilien erfolgte unter Ferdinand II. 
b. Kastilien. Thronkämpfe und blutige Bürgerkriege, in 
denen ein übermächtiger Adel aufkam, hinderten die Entwicke¬ 
lung des Reichs und führten im 14. Jahrh. die gefährliche Ein¬ 
mischung Englands und Frankreichs herbei. Eine dauernde 
Kräftigung trat erst ein, als die mit Ferdinand von Arago¬ 
nien vermählte Isabella, Heinrichs IV. Tochter, den Thron 
bestieg (1474). Die 1479 getroffene Einrichtung einer gemein¬ 
schaftlichen Regierung beider Reiche legte den Grund zur 
spanischen Monarchie. Die Einführung der Inquisition, 
welche nach und nach das furchtbarste Werkzeug der königlichen 
dem wallisischen Edelmann Owen Theodor, d. i. Tudor, der im Kampfe 
für Heinrich VI. fiel. Von drei Söhnen aus dieser Ehe wurde der älteste, 
Edmund, Graf yon Richmond und heiratete Margareta, die Urenkelin 
Johanns von Lancaster. Ihr Sohn ist Heinrich VII.
	        
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