Griechenland vor den Perserkriegen. 11
Vielfache Wanderungen hellen. Stämme bewirken Verschiebungen in d.
Landschaften. Wichtig:
1104x). D. Dorische Wanderung. D. Dorer ziehen unter Führung d.
H erakliden aus b. Landschaft Doris nach d. Peloponnes 2) u. er¬
obern Argos (Temenus), Lakonieu (Söhne d. Aristodemus: Prokles
u. Eurhsthenes), Messenien (Kresphontes). Dazu d. kleinen Staaten:
Korinth, Sikyon, Phlius u. Megaris. D. achäische Urbevölkerung teils
vertrieben, teils unterjocht, hält sich in Elis^), Arkadien, Achaja.
1068 4). Beim Vordringen der Dorer gegen Athen Opfertod des Königs
Kodrus(?).
1000. Eine Fortsetzung d. Wanderungen bildet d. älteste griech. Kolonisation
auf d. Westküste Kleinasiens. Gründe: Verlust d. alten Wohnsitze,
Übervölkerung, innerer Parteihader, zunächst nicht Handelszwecke.
1) Äoler in Troas u. Mysien: Kyme, Smyrna (später ionisch),
u. auf Teuedos u. Lesbos: Mytileue. 2) Ionier in Lydien:
Phocäa, Ephesus, Milet, u. auf Chios u. Samos. 3) Dorer in
Karien: Halikarnaß u. Kuidus, u. auf Kos u. Rhodus.
800—600. Zweite Periode der Kolonisation, aus handelspolitischen Grün¬
den, ausgehend v. d. Dorern (Korinth nach O., Megara nach W.) u. d.
Ioniern: Milet (Mutterstadt v. 80 Töchterstädten, namentlich im N.)
u. Phocäa; Chalkis kolonisiert Thracien (Chalkidike). D. Mittelmeer so
fast ein griech. Binnenmeer. Die wichtigsten am Hellesp ont: Abydus,
Sestus; Propontis: Cyzicus; Schwarzen Meer: Heraklea, Sinope,
Trap ezuut; Bo sporus: Byzanz; Makedonien: Amphipolis,
Olynth, Potidäa; Uuteritalien (Großgriechenland): Tarent,
Sybaris, Kroton, Rhegium, Pästum (Posidouia)^), Neapolis; Sici-
lieu: Messaua, Syrakus, Agrigent; Gallien: Massilia;
Spanien: Saguut; Afrika: Kyreue.
D. Kolonieen staatlich unabhängig, mit d. Mutterstadt durch Religion
u. Pietät verbunden. Rasche Entwickelung zu hoher Blüte, noch schnellerer
Verfall durch Parteiungen im Innern; bald in Abhängigkeit v. Nachbar¬
staaten. D. hellen. Kultur an allen Küsten d. Mittel- u. Schwarzen Meeres
ausgebreitet.
850u. 775. Entstehung d. sog. Homerischen Gedichte: Ilias u. Odyssee ^).
775. Hesiodus aus Askra in Böotien: Werke u. Tage, Theogouie?).
Der spartanische Staat u. Lykurgs Gesetzgebung.
In Lakonien 3 Stände: 1) Spartiaten — d. dorischen Eroberer u.
Vollbürger8). 2) Periöken (Umwohnende) — d. eingeborenen Achäer, die
!) V. Duncker 1000 gesetzt. — 2) Bei, Naupaktus über d. korinthischen Meerbusen. —
3) Dies soll der mit d. Dorern ziehende Ätoler Oxylns eingenommen haben. — 4) Nach
Duncker erst nach 1000. — 5) Ruinen eines großartigen dorischen Poseidontempels. — 6) D.
Zeit ist ebenso unsicher, wie d. Art d. Entstehung. Zwei Hauptansichten: Einheit, — Lieder¬
theorie: Sammlung u. Redaküon d. zerstreuten Lieder durch Pisistratus 530 (?); Wolf,
Lachmaun. Ergänzet u. Fortsetzer d. Homer: d. sog. Kykliker, Stasinus, Arktinus, Lesches
775—700. — 7) D. Theogonie vielleicht nicht v. Hesiod. — 8) Zwischm Taygetos und
Par non u. in d. Stadt Sparta ansässig.