Full text: Altertum und Mittelalter (1)

36 I. Geschichte der alten Welt. 
384. Manlius wegen angeblichen Strebens nach d. Königswürde vom tar- 
pejischen Felsen gestürzt. 
D. Kämpfe d. Plebejer um Gleichberechtigung mit d. Patriciern fort¬ 
gesetzt; d. Reicheren wollen nur Zulassung zum Konsulat, d. Ärmeren 
Besserung ihrer materiellen Lage; Zusammenfassen d. Wünsche beider in d. 
376. Leges Liciniae-Sextiae. 1) Niemand soll mehr als 500 Morgen 
Staatsdomänex) besitzen, d. Rest an d. ärmeren Plebejer verteilt werden. 
2) Die bisher gezahlten Zinsen sollen v. Kapital d. Schuld abgezogen u. d. 
Rest binnen 3 Jahren getilgt werden. 3) Es sollen nicht mehr Kriegs¬ 
tribunen, sondern nur Konsuln ernannt werden, u. v. diesen muß einer ein 
Plebejer sein. — (Lucius Sextius u. Liciuius Stolo). 
3 6 7. Nach lOjährigem Kampfe2) gehen d. Gesetze durch: 
366. Lucius Sextius erster plebejischer Konsul. 
3 6 6. Zum Ersatz zweigen d. Patricier ein neues patricisches Amt v. d. Kon¬ 
sulat ab: d. Prätur. Ein Prätor gewählt, der d. Gerichtsbarkeit be¬ 
kommt 3). Einsetzung v. 2 neuen curulisch. Ädileu (Anordnung u.Aus¬ 
führung d. Spiele u. Polizei); ursprünglich patricisch, schon 365 auch plebejisch. 
Nach u. nach werden sämtliche Ämter auch d. Plebejern zugänglich4); 
300. endlich auch d. Priesterwürde durch d. lex Ogulnia. Damit: 
Ende d. Ständekampfes5). 
Von nun an hat d. Senat d. vollziehende Gewalt, die durch d. Konsuln 
ausgeübt wird; d. Cornitia centuriata haben d. gesetzgebende Gewalt u. d. 
Wahl d. Beamten 6). 
366—133. II. Roms Heldenzeit. 
366—266. 1. Anterwerfung Mittet- und Anleritaliens. 
(L. §§ 179—84. D. §§ 108-111.) 
ca. 360 u. 350. Kämpfe mit d. Galliern Oberitaliens; Siege d. T. Man¬ 
lius Torquatus u. d. M. Valerius Corvus. 
348. Handelsvertrag mit Karthago^). 
D. weichlichen Campaner, v. d. kriegerischen Samniten bedrängt, rufen 
d. Römer zu Hülfe u. begeben sich in deren Schutz. 
343—341. Erster Samniterkrieg. Siege d. Römer unter Valerius 
343. Corvns am Berge Gaurus (Cumä) u. bei Snessnla. Friede 341. 
D. Latiner, hiermit unzufrieden, fordern Zulassung zum Senat u. Konsulat. 
*) Ager publicus, d. h. erobertes (Staatsgebiet. — 2) In dem d. Patricier durch Be¬ 
willigung d, beiden ersten Forderungen d. ärmeren Plebejer zu gewinnen suchen, diese aber v. d. 
reicheren festgehalten werden. — 3) Später 2, Praetor urbanus u. pr. peregrinus, dann 
4, 6, bis 16 Prätoren. — 4) Qnästur schon 421, magister equitum 368, Diktatur 356, 
Censur 351, Prätur 337. — 5) Folge: Die bisher im Ständekampf gebundene Kraft wendet 
sich nach außen. Eroberung Italiens, Heldenzeitalter Roms. — 6) D. Bestimmung d. leges 
Valeriae-Horatiae, daß d. Beschlüsse d. Tributkommen für d. ganze Volk gültig sein 
sollen, wiederholt in d. lex Publilia Philonis 339 u. Hortensia-Maenia 286. D. Be¬ 
stätigung d. Beschlüsse d. Centuriat u. Tributkomitien durch d. Kmialkomitien hierdurch auf¬ 
gehoben; s. S. 33, Anm. 3. — 7) Nach anderen ist dieser Bertrag schon 509 geschloffen
	        
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