23. Er steigt nicht mehr zum Lohrberg spähend hinan,
Er pflegt seinen Park, er jagt in Laub und Tann,
Soweit sein Pflug die Scholle der Heimat bricht,
Soweit wagt sich sein Fuß und weiter nicht.
24. Still segnen die gelben Körner der Väter Land,
Die siebziger Jahre kommen. Krieg ist entbrannt,
Dann klingt von fern ein Rufen, das Friede ruft, —
Ter Kaiseraar schwebt hoch in deutscher Luft.
25. Dann noch vier Jahre, da geht von Lohr ins Land
Ein stiller Mann, des Sippe den Frieden fand,
Sechzig Jahre, — auch sechzig gehn vorbei:
Nach sechzig Jahren die Lohes sind wieder frei.
Bornes, Freiherr von Münchhausen.
<>. Der Reiterkampf bei flßars la Cour.
Schon beginnt der Tag sich zu neigen, da tauchen hinter dem rechten
französischen Flügel bei Bille für Aron große feindliche Reitermassen
auf. General von Rheinbaben erhält den Befehl, mit dem 1. hannov.
Ulanenregiment Nr. 13, dem 4. Kürassier-, dem Oldenburger Dragoner¬
regiment Nr. 19, dem 13. Dragoner-, dem 10. Husarenregiment und dem
2. hannov. Dragonerregiment Nr. 16 die rechte Flanke des Feindes zu
llingehen und alles niederzureiten, was sich in den Weg stellen würde.
Im scharfen Trabe geht's um das brennende Dorf Mars la Tour herum,
voran die Oldenburger Dragoner (Nr. 19), dahinter die hannoverschen
Ulanen (Nr. 13), dann die Kürassiere. Ta heißt es: „Westlich der
Straße Mars la Tour-Jarney fünf feindliche Reiterregimenter!" Das
macht jedes Reiterherz höher schlagen, und lauter Jubel geht durch die
Reihen, als man von der nächsten Anhöhe die glänzenden feindlichen
Reitergeschwader erblickt. Husaren, Chasseurs, Garde-Lanciers und Kaiserin-
Dragoner stehen in zwei Treffen: voran die Garde-Lanciers und Dra¬
goner, dahinter die Kaiserin-Dragoner mit blinkenden, roßschweifgezierten
Stahlhelmen und die Chasseurs d'Afrique.
Trompetensignal! Die Oldenburger brausen wie ein Ungewitter auf
den Feind. Welch glänzende Attacke! Sie bezahlen den Ruhm derselben
mit 9 Offizieren, 104 Mann und 99 Pferden. Und nun ans zweite
Treffen! Oberst von Schack, der Kommandeur der hannoverschen Ulanen,
hält auf bereits verwundetem Pferde weit vor der Front seines Regiments,
mit ihm sein Trompeter Behrens. Noch halten die Reiter. „Deployieren!"
ruft die Trompete. In die Geschwader kommt Bewegung; sie ziehen sich
auseinander, fiillen den Raum zwischen Straße und Ironbach. Horch!
Ein neues Signal: „Galopp!" Und über das Feld braust's wie ein
Gewittersturm. Weit voran noch immer der Oberst von Schack mit
seinem Trompeter. Immer näher kommen die feindlichen Reihen; und