Römische Geschichte.
§ 24. Italien. Das Land nnd die Äewohner.
A. Das Land.
1 Lage, Gestalt und Klima. Zwischen dem östlichen und dem westlichen ®ay£hd,r
Mittelmeerbecken gelegen, hat die italische Halbinsel eme
lunq und ähnelt einer Landbrücke nach Afrika, wie sie \a auch tn der Tertmrze t
tatsäcblick, eine solche dargestellt hat. Italien übertraft an Große das griechische
das Dreifache Den nördlichen Teil des Landes M chen
Alpen und Apennin, der in der älteren Zeit nicht zu Italien gerechnet wut ,
weil er von den Galliern eingenommen war, bildet die weite fruchtbare
Po-Ebene. Das eigentliche Italien war das Gebiet zu beiden Leitcn
des Apennin. Dieses Faltengebirge, das sowohl mit den Alpen zusammen¬
hängt als auch über Sizilien nach dem Atlas hinübergreift besteht im we¬
sentlichen aus Kalk- und Sandsteinen und Mergeln der Kreide- und Tertiär-
ormcttion und erreicht im mittleren Teile seine größte Hohe und Breite
der Gran Sasso d'Jtalia mit fast 2900 m fo hoch wie die Zugspitze^ Für den
vom Apennin in großem Bogen umzogenen Raum, der von den Äergzugen
des der jüngeren Tertiärzeit angehörenden Subapennin ausgefüllt wird,
sind vulkanische Bildungen verschiedener Art charakteristisch, ]o Thermen
(Schwefelquellen) und neben dem noch tätigen Vesuv viele erloschene
SUlt$ais Gebirge ließ dem Flachland wenig Raum: °°n größeren Ebenen sin- «.<»««.grau.-
den wir auf der weniger gegliederten Westfeite die von E trurien (Toskana),
Latium und Kampanien, im Osten nur die von Apulien. Da die
Entfernung vom Kamm des Apennin bis zum Meere genug ist, konnten
große Flüsse nicht entstehen. Die bedeutendsten sind tm Westen Arno, Ti¬
ber, Garigliano (Liris) und Volturuo, im Osten der Ofanto (Au-
fidus) Italien ist im Verhältnis zu Griechenland arm an guten Hafen.
Sie fehlen auf der Ostfeite fast völlig, ebenso im Westen nördlich von der
Gariqliano-Mündnng. Von da ab bis über die Arnomündung hinaus ist
die Küste flach, vielfach sumpfig (Maremmen) und so gut wie hafenlov.
Im allgemeinen ist also, fast umgekehrt wie in Griechenland die udliche
und westliche Seite der italischen Halbinsel bevorzugt; hier bildeten sich da¬
her staatliche und Kultur-Mittelpunkte. Griechenland und Italien kehren
einander gleichsam den Rücken zu.
Erst seit Cäsar wurde zu Italien das ganze Po land gerechnet, das, Oberen,
durch die Alpen vom übrigen Europa getrennt, mit der Halbinsel verbunden