Italien.
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Der Name Italia, welchen das Land seit etwa 2000 Jahren führt
lind dessen Ursprung zweifelhaft ist, war dem höheren Alterthum unbekannt.
Die älteren Griechen, welche nur eine dunkle Kunde davon erhalten hatten,
bezeichneten es eine Zeit lang durch den Namen Hesperien (Abendland),
welchen sie später auch Spanien beilegten. Als sie Italien nach und nach
kennen leimten, erhielt es von ihnen in seinen einzelnen Theilen verschiedene
Namen, nach den Völkerschaften, die sie dort kennen lernten; so hieß der
südliche Theil Japhgien und Ombrika, der mittlere Ausonien oder
Opika,'weiter nördlich Thrrhenia oder Thrsenia; von den Dichtern
wurde auch später noch das Ganze wohl Saturnia genannt. Italia
war ursprünglich der Name der südlichsten Landspitze, welche später Bruttiuui
genannt wurde, das heutige Calabrien. Später war Italia, im Gegensatz
von Tyrrhenien und Ombrika, der ganze südliche Theil. Als die Römer-
mächtig wurden, bezeichneten sie mit diesem Namen die ganze Halbinsel,
doch lange Zeit noch mit Ausschluß des nördlichen Theils, welcher ihnen
Gallia cisalpina oder togata hieß. Gegen den Untergang des römischen
Reichs zog sich der Name auf das nördliche Italien zusammen. —
einer kurzen Beschreibung des alten Zustandes und nach einer gedrängten
Uebersicht der allgemeinen Geschichte des Landes werden wir dann zur Be¬
schreibung des heuttgen Italiens übergehen.
Lage. Grenzen. Gebirge.
Italien, dessen Grenzen im Alterthume von den heutigen nur in un¬
bedeutenden Puntten abwichen, umfaßt jetzt die schöne Halbinsel, welche nörd¬
lich durch die Alpenkette von Frankreich, der Schweiz und Deutschland"ge-
trennt und südlich von dem Mittelländischen Meere umflossen wird; sie er¬
streckt sich in der Richtung von NW. nach SO. zwischen 24 '/2" und 36 %«
ö. Lg. und von 36%« bis 46%« n. Br., und enthält im Ganzen, d. h.
das Königreich Italien mit dem Gebiet der päpstlichen Staaten 5380,B2
IHM. mit ca. 2b Mill. Einw. Die größte Länge von NW. nach SO.
beträgt nahe an 180 M.; die Breite der eigentlichen Halbinsel beträgt,
wo sie am größten ist, etwa 34 M., wo sie am geringsten, an 17 M.;
die beiden südlichen Landzungen haben eine Breite von 5—14 M. Von