Full text: Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik (Teil 1 = Klasse 4)

IV 
Vorwort. 
beachtet. Ganz neu dürfte der Versuch sein, zum Verständnis der 
charakteristischen Richtungen des philosophischen Denkens der ver¬ 
schiedenen Zeiten anzuleiten, wie der griechischen Philosophie, des 
Christentums, der Lebensanschauung des Mittelalters, der Renaissance, 
der Aufklärung und der klassisch-romantischen Epoche. Auf diese 
Weise suchten die Verfasser auch die Absicht zu verwirklichen, dem 
Geschichtsunterricht gleichzeitig die Behandlung von grundlegenden 
Fragen und Stoffen besonders des deutschen, des psychologisch¬ 
pädagogischen und des Religionsunterrichts nahezulegen und somit 
der Konzentration des gesamten Unterrichtsbetriebes zu dienen. 
Aufgabe des Lehrers ist es nun, den dargebotenen Stoff nach 
verschiedenen Richtungen hin zu erläutern, z. B. durch Heranziehung 
veranschaulichender Quellenstellen und Denkmäler, die Bedeutung der 
Ereignisse näher zu beleuchten und vor allem überall die lebendige 
Beziehung zur Gegenwart herzustellen. Die Möglichkeit hiervon 
wird der Prüfstein sein, ob die Auswahl und Verknüpfung des Lehr¬ 
stoffes richtig durchgeführt ist. Nicht Archäologie und geschichtlichen 
Encyklopädismus wollen wir ja treiben, nicht „allgemeine Bildung" 
auf historischem Gebiet unseren Schülerinnen übermitteln. Zu 
historischer Betrachtung sollen sie vielmehr angeleitet und zu denken¬ 
dem Verständnis der Gegenwart erzogen werden. Zur Erreichung 
dieses Zieles auch durch unser Lehrbuch beizutragen ist unser Wunsch. 
Alle Überschwenglichkeiten, wie sie ein irregeleiteter „Leitfaden- 
kultus" auf der einen und ein weit vorauseilender „Quellenkultus" 
auf der anderen Seite mehrfach zeitigte, liegen den Verfassern völlig 
fern. Sie sind der Meinung, daß man auch von der geschichtlichen 
Bildungshöhe der Schülerinnen des Oberlyzeums und der Studien¬ 
anstalt möglichst schlicht zu denken habe. 
Landsberg (Warthe), im Äerbst 1912. 
Die Verfasser.
	        
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