Full text: [Teil 2 = Schuljahr 6 - 8, [Schülerband]] (Teil 2 = Schuljahr 6 - 8, [Schülerband])

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„Woui!" schrieen die andern und hielten sich die Bäuche, „nit 
raus! nit raus!" 
„Nee," sagt mein Alter, „immer nicht. Ihr seid zwar da, aber 
nicht immer." „Nit raus! nit raus!" schrieen die Franzosen. „Lasset 
mit euch handeln!" sagt mein Alter, „ich biete zwölf Jahr — 
höchstens!" „Nit raus! nit raus! kauderwelschten die wieder. 
„Wilhelm! Ludwig! kommt mal her!" rief mein Alter jetzt die 
Jungen, die sogleich angesprungen kamen und sich an seine Kniee 
stellten. 
„Nicht euch!" rief mein Alter. „Augen rechts! Seht mal, 
Jungens, die da — das sind Franzosen, die eigentlich hier nicht in 
unsre Stube gehören. Das kleine Annchen kann gar nicht schlafen 
vor ihrem Spektakel, und doch haben sie Lust, immer da zu bleiben. 
Was meint ihr, Jungens, wenn ihr stark genug wäret?" 
Da guckten meine Jungen gewaltig wunderbar aus den Augen 
und die Franzmänner an und dann sich und dann meinen Alten. 
„Das sich finden — ich groß werden — ich schon Pustebacks 
Theodor zwinge," sagte Wilhelm, mein Kleinster. Ludwig, mein 
Ältester, sagte gar nichts; aber auf einmal rann ihm eine dicke Träne 
über die Backe, und sein Vater klopfte ihn auf die Schulter und sagte: 
„Warte nur, mein Junge, du kommst zuerst." 
Die Franzosen hatten ihren Heidenjubel, und besonders einer, sie 
nannten ihn Piär oder so, wußte sich gar nicht zu helfen vor Lachen. 
Mein Alter aber war sehr ernst geworden und sprach den ganzen Abend 
kein Wort mehr. Die andre Woche zogen die Franzmänner ab und 
lachten noch beim Abschied, als sie uns allen die Hand drückten und 
ordentlich sich bedankten für gute Bewirtung: „Nit raus! nit raus!" 
„Wird sich finden!" sagte mein Alter. „Wird sich finden!" schrieen 
meine beiden Jungen. 
Gut. Nun kamen lange Jahre und immer andre Franzosen. 
„Bald ist's genug," brummte mein Gottfried. Und einmal zogen sie 
alle hinauf nach Norden, aber zurück kam keiner. Und dann fing's 
auf einmal an zu rumoren im Lande, und an den Ecken klebten ganz 
andre Zettel, die mein Alter immer las, und wobei er mit dem Kopfe 
nickte. Er war die Zeit nicht viel zu Haus. 
Da kam er eines Tages zurück und rief den Ludwig aus der 
Werkstatt, und sie kamen beide in die Küche zu mir. „Sieh, Mutter," 
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