Full text: Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit (Bd. 1)

2. Die Art und Weise der Bekehrung. 
3. Die Schwierigkeit der Bekehrung. 
ü. Synth ese. 
Die Donnereiche bei Geismar. 
Daß jeder Dienst der toten Götter weiche. 
Tritt Winfried hin: „Des Riesenbaumes Schaft 
Ist Holz; in ihm ist keine Götterkraft! 
Ihr Diener, vor! Fällt sie mit kühnem Streiche!" 
Die Heiden aber drohn: „Der wird zur Leiche! 
Des Baumes Frevler wird dahin gerafft!" 
Unb steh, es stürzt, noch kaum die Rinbe klafft. 
Dreimal zerstückt die mächt'ge Donnereiche! 
Und Grausen faßt der Heiden bleiche Schar, 
Gewendet sind die Herzen wunderbar. 
Und alle treibt's, zum heil'gen Mann zu treten: 
„Die Heidengötter sinb Betrug unb Spott, 
Nur mächtig ist unb wahr ber Christengott!" 
Unb sinken hin, zum einz'gen Gott zu beten. 
Welker. 
a. Besprechung. Die Besprechung richtet sich nach solgenben 
4 Punkten. 
1. Von welchem Volke hier bie Rebe ist. 
Geismar ist ein Dorf in ber Gegenb zwischen Rhein unb Fulba 
— also in Hessen. Das Volk, bas bekehrt werben soll, ist also bas 
Volk ber Hessen. 
2. Was wir vom Opfer ber Heiben wissen. 
3. Winfrieb unb seine Begleiter. 
4. Warum bie Hessen ben Christengott annehmen. 
b. Zusammenfassung. Der Schüler saßt bie Resultate von 
Darbietung unb Besprechung zu ungefähr folgenber Erzählung zu¬ 
sammen. 
Der Missionar Winfrieb traf einmal auf eine Schar heibnifcher 
Hessen. Diese feierten unter einer mächtigen Eiche ihr Opferfest. Es 
waren gar wilbe Gesellen, kräftige Männer mit starken Armen unb 
blitzenben Augen. Zornig blickten sie auf zum christlichen Frembling. 
Die Einen stießen Verwünschungen aus unb zeigten ihm brohenb bie 
geballte Faust. Anbre griffen kampfeslustig zu Schilb unb Wurfspieß. 
Sie kennen ihn wohl unb hassen ihn von Grund ihres Herzens. Denn 
ihren Göttern, die allem Volke so lieb unb heilig sind, ist er feind. 
Eine fremde Lehre bringt er ins Land, welche die Väter nicht 
kannten, und die Opfer unter bem heiligen Eichbaume sinb ihm ein 
Greuel. 
Da naht ber Verhaßte unb mit ihm eine Schar seiner Getreuen. 
Die tragen blinkenbe Äxte in ber Rechten. Gar wohl ahnen bie Heiben 
ben Frevel, ben Winfrieb am heiligen Baume verüben will, unb brohenb 
rufen sie ihm zru „Verberben treffe den Frevler bes Baumes!" Doch 
mutig tritt Winfrieb heran. Er scheut nicht bas Drohen ber Menge,
	        
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