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12. Iriedrich Mröarossa.
I. Einheit.
Ziel: Wie ein schwäbischer Reiter von 50 Türken an¬
gegriffen wird.
I. Analyse.
Der Umstand, daß der Schwabe gegen Türken kämpft, führt uns
auf die Vermutung eines neuen Kreuzzuges.
Aber waren denn Kreuzzüge noch nötig?
Befand sich nicht Jerusalem seit dem Jahre 1099 in den Händen
der Christen?
Versuchten vielleicht die Muhamedaner, die heilige Stadt zurück zu
erobern, so daß die Christenheit zur Verteidigung derselben neue Streit¬
macht senden mußte? Oder war Jerusalem bereits wieder in der Ge¬
walt der Ungläubigen?
Das letztere war der Fall.
Diese Nachricht mag man ungern im Abendlande vernommen haben,
und wir finden es erklärlich, wenn die Christen einen neuen Kreuzzug
unternahmen.
Auf jenem Zuge wurde nun ein schwäbischer Reitersmann von 50
Türken angegriffen.
Der Schwabe war allein. — Er war vielleicht dem Heere
der Kreuzfahrer vorausgeeilt oder hinter demselben zurückgeblieben.
Warum wohl?
Was wird da mit ihm geschehen?
Vielleicht wird er gefangen genommen, vielleicht niedergehauen,
möglich auch, daß er sich retten kann auf seinem Rosse oder daß ihm
Kreuzfahrer zur Hilfe kommen.
Wie es dem Schwaben ergangen ist, sollt ihr jetzt erfahren.
II. Synthese.
Schwäbische Kunde.
1. Als Kaiser Rotbart lobesam Und mancher deutsche Reiters-
Zum heil'gen Land gezogen kam, mann
Da mußt' er mit dem frommen Hat dort den Trunk sich abge-
Heer than.
Durch ein Gebirge wüst und leer. Den Pferden war's so schwach im
Daselbst erhub sich große Not, Magen,
Viel Steine gab's und wenig Fast mußte der Reiter die Mähre
Brot; tragen.