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Papstwahlen1).
Die Päpste der ersten Jahrhunderte werden
durch den Klerus, die benachbarten Bischöfe und
die Gemeinde Roms gewählt. Die Wahl wird be¬
einflusst durch die Designation, welche für die
Wähler zwingend ist. Mit der Erhebung des
Christentums zur Staatsreligion beginnen die Kaiser
einen entscheidenden Einfluss auszuüben. Sie greifen
bei zwiespältigen Wahlen ein und nehmen das Hecht
der Bestätigung in Anspruch. Auch Odoaker und
die Ostgoten wahren sich die Mitwirkung bei der
Wahl. Ein Versuch des Papstes Symmachus (498
bis 514), die Wahlen in der Weise zu regeln, dass
J) Quellen zur Papstgeschichte :
1. Jaffe, Regesta pontificum Romanorum ab con-
dita ecclesia ad a. p. Ch. n. 1198. Berlin 1851.
2. Ausgabe von Loewenfeld, Kaltenbrunner und Ewald.
Leipzig 1885/88.
2. Potthast, Regesta pontificum Romanorum inde ab
a. 1178 ad a. 1304. Berlin 1874/75.
1—2 sind Zusammenstellungen sämtlicher von den
Päpsten erlassener Sendschreiben mit kurzer Inhaltsangabe.
3. J. v. Pflugk-Harttung1, Acta pontificum Roma¬
norum inedita. Bd. I Tübingen 1881 , Bd. II u. III
Stuttgart 1884/88.
4. S. Loewenfeld, Epistolae pontificum Romanorum
inedita. Leipzig 1885.
5. A. Theiner, Codex diplomaticus dominii tempo¬
ralis S. Sedis. Rom 1861.
6. Liber pontificalis, Biographieen der Päpste vom
3. Jahrhundert bis 891, dann fortgesetzt bis Martin V.
1431. ed. Yignoli 1724 und Duchesne, Paris 1884 — 92.
7. Liber diurnus, Formelbuch aus der päpstlichen
Kanzlei, 685—751. ed. Sickel.