— 190 —
y. Anwendung.
1) Nennt andere Beispiele von Vaterlandsliebe!
2) Warum mußte Friedrich Wilhelm III. Schills eigenmächtige That
mißbilligen?
3) Erzähle etwas aus der Geschichte der Stadt Stralsund!
4) Nennt Herzöge von Braunschweig und erzählt etwas von ihren Thaten!
5) Nennt Männer, die den Tod fürs Vaterland gestorben sind!
6) Nennt Völker, die sich gegen drückende Fremdherrschaft erhoben!
7) Napoleon beruft sich bei seinem Länderraub aus Karl den Großen.
Sind beide auf eine Stufe zu stellen? Warum nicht?
8) Der Papst muß sich den Raub seiner weltlichen Herrschaft durch Napoleon
ruhig gefallen lassen. Nennt Päpste im Kampfe mit weltlicher Fürstenmacht?
9) Warum bezeichnet gerade das Jahr 1811 den Gipfel von Napoleons
Macht?
10) Inwiefern erleidet Preußen 1810 einen großen Verlust?
C. Napoleons Sitrs intö die Befreiungskriege.
(Allgemeines Ziel: Nachdem Napoleon im Jahre 1811 den Gipfel seiner Macht
erstiegen, mußte es, da seine Herrschaft auf Raub uub Ungerechtigkeit aufgerichtet war,
auch wieder bergab mit chm gehen. Wir wollen nun sehen, wie bie unterjochten Völker
das erste Unglück Napoleons zu einer neuen Erhebung gegen ihn, zn ihrer Befreiung
nnd zu seinem Sturze benutzten.)
1. Napoleons Zug nach Rutzland.
(Ziel: Wie Napoleons bisheriges Kriegsglück 1812 im Kampfe mit Rußland
untergeht.)
I. Woröereitung.
Im Kampfe mit Rußland? Beide Länder waren ja verbündet; die Kaiser
beider Länder wollten sich ja in die Weltherrschaft teilen; zn Tilsit hatten sie
ein Bündnis geschloffen, sich Freundschaft gelobt und sich gegenseitige Unter¬
stützung ihrer Eroberungspläne zugesichert. Das war 1807 geschehen; die
Freundschaft hat also nicht lange gedauert, sie muß sich sehr bald in bittere
Feindschaft verkehrt haben. Das kann uns bei dem Charakter beider Männer
nicht wundern: Napoleon selbstsüchtig, ehrgeizig, hab- und herrschsüchtig, hart
und grausam; Alexander ebenfalls selbstsüchtig, ehrgeizig, wortbrüchig, treulos,
wankelmütig, dabei aber doch von viel edlerer Gesinnung als Napoleon. Bei