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Die Spaltung der Städte in ghibellinische und
weif is che verschafft dem Kaiser günstigere Bedingungen:
die Städte bleiben unter kaiserlicher Gerichtsbarkeit und
empfangen ihre Rechte als kaiserliches Privilegium. — Die
Urkunde des Constanzer Friedens bildet meist einen An¬
hang zu dem Corpus Juris (o. S. 182).
1183—1239 4) Zweifelhafter Friede oder kurze Kämpfe zwischen
Kaiser und Papst.1)
1184 Reichstag zu Mainz: Friedrich feiert mit grofser Pracht die
Wehrhaftmachung (swertleite) seiner Söhne Heinrich (VI.)
und Friedrich von Schwaben.
1184—H87 Friedrich, zum sechstenmal in Italien, gerät wegen
der Mathildischen Güter aufs neue mit dem Papst
(Lucius III.) in Zwistigkeiten, welche sich (unter Urban III.)
steigern, als er durch die Verlobung seines Sohnes Heinrich
mit Constanze, der Erbin von Neapel und Sicilien, seinem
Hause einen Erbstaat in Süditalien gründet. Hochzeit
1188 Philipp II. August von Frankreich, im Kampfe mit seinem
mächtigen Lehensmann Heinrich II. von England begriffen,
schliefst mit diesem Frieden, um das KreMz zu nehmen.
Heinrichs Versprechen erfüllt sein Sohn, Richard Löwen¬
herz.
1189—1192 Dritter Kreuzzug, unternommen von Friedrich Barbarossa, Richard
Löwenherz von England und Philipp II. August von Frank¬
reich: Friedrich erzwingt den Durchgang durch das griechische
Reich durch die Besetzung Adrianopels, schlägt den Sultan
von Iconium bei Philomelion und Iconium, findet aber
seinen Tod im Saleph (Kalykadnus) in Cilicien. Sein Sohn
Friedrich von Schwaben führt das Heer vor Akkon,
stiftet den Deutschen Ritterorden,2) f aber bald darauf.
Richard und Philipp, von Marseille und Genua aus sich in
Messina treffend,3) verweilen hier in stetem Zwist unter sich
und mit den Sicilianern (Erstürmung Messinas durch Richard)
den Winter und erscheinen 1191 vor Akkon, das sich ergiebt.
Richard beleidigt Herzog Leopold von Ostreich und wird
durch seinen Stolz für Philipp Anlafs zur Rückkehr, vermag
aber selbst gegen Saladin keinen Erfolg zu erringen. Auf
der Rückfahrt erleidet er im Adriatischen Meere Schiffbruch
und gerät in die Gewalt Leopolds von Ostreich, der ihn
an Heinrich VI. ausliefert.
p ™ i) Förmlicher Kampf nur seitens Innocenz 111. gegen Otto IV. und 1227—30 von Gregor IX.
gegen Friedrich II.
*) Nach ihrer Schutzpatronin auch Marienritter.
3) Die englische Flotte mit dem Kreuzheer hatte Spanien umsegelt.