Full text: Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit

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Daß du mich zu erhöhn gewillt, 
Wird mancher mir beneiden, 
Wie soll sich nun mein Wappenschild 
Von andern unterscheiden?" — 
Der Kaiser Rotbart saß voll Glanz 
Auf seinem goldnen Throne; 
Doch trug er einen Rautenkranz 
Auf dem Haupte, statt der Krone. 
Denn der Tag war schwül und die Arbeit heiß, 
Viel zu richten gab es im Volke; 
Es tropfte vom mächtigen Haupte der Schweiß 
Wie Regen aus einer Wolke. 
Er warf den Kranz ans Bernhards Schild 
Und sprach: „Den magst du küren, 
Hinfort ihn als neues Wappenbild 
In deinem Schilde führen." . . . 
So kam der Kranz in das Haus Wettiu 
Geflogen gleich einem Falken, 
Doch zusammengepreßt auf dem Schild erschien 
Er gleich einem grünenden Balken, 
Mit kronenartigen Blättchen geschmückt — 
Sinnbildern des Herrschertumes — 
Schräg liegt er dem Wappen aufgedrückt, 
Ein Denkmal ewigen Ruhmes. 
Denn es sollte dem Kranz im Haus Wettin 
Nicht Kriegsruhm nur erwachsen: 
Der höchste Glanz verherrlicht ihn 
Durch Fürsten des Geistes in Sachsen. 
Hier war der Musen Hort zumeist, 
Hier wurden Lieder gesungen 
Am Throne, deren deutscher Geist 
Die Weltherrschaft errungen. 
35. Der heilige Ludwigs und der Raubritter. 
(Ludwig Bechstein.) 
Auf der Straße, die von Franken Auf dem Wagen war geladen 
Zum Thüringerlande leitet, Edlen Weines manches Tönnchen, 
Fuhr ein schwerbeladner Wagen, Der erkaufet war zur Labe 
Nur von wenigen begleitet. VondenReinhardsbrnnnerMönchen. 
l) Ludwig IV. Landgraf von Thüringen 1217—1227.
	        
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