Full text: Geschichte des Altertums (1)

92 Marius. — Krieg gegen die Kimbern und Teutonen. 
Marius. 
Marius. _ Ungefähr 10 Jahre nach dem Tode des Gajus Gracchus trat 
Gajus Marius an die Spitze der Volkspartei, ein Emporkömmling, 
der sich durch seine Tüchtigkeit vom armen Taglöhnerssohn zum 
Prätor emporgeschwungen hatte. Da er das Vertrauen des Volkes 
besaß, wurde er zum Konsul gewählt, als welcher er bett Krieg 
Der Krieg gegen Jugurtha beendigte. Dieser war ein Enkel des Massinissa, 
gegenJugurtha der sich nach Niedermetzelnng seiner thronberechtigten Vettern zum 
(111—106). König von Numidien gemacht hatte. Da hiebei auch mehrere 
Römer umgekommen waren, erklärte Rom au Jugurtha den Krieg. 
Die nach Afrika gesandten, der Optimatenpartei ungehörigen Feld¬ 
herren ließen sich jedoch durch Jugurtha bestechen. Da übertrug 
das erbitterte Volk dem Marius den Oberbefehl. Dieser vertrieb 
Jugurtha aus Numidien, der zu seinem Schwiegervater, dem 
König von Mauretanien, floh. Marius erwirkte jedoch durch seinen 
gewandten Unterhändler Sulla die Auslieferung Jugurthas uud 
führte denselben im Triumphe in Rom auf, worauf er in einem 
unterirdischen Kerker dem Hungertode preisgegeben würbe. 
Krieg gegen Im Jahre 113 v. Chr. war ein germanisches Volk, die 
die Kimbern Kimbern, in den Kärntner Alpen erschienen. Die Römer hatten 
^“AT" aus den Hilferuf der dort wohnenden keltischen Noriker ein Heer 
dahin geschickt, das aber von den Kimbern in der Schlacht bei 
Schlacht bei Nvreja 113 völlig geschlagen wurde. Daraus hatten sich die 
Noreja 113. Kimbern den Nordfuß ber Alpen entlang nach Gallien gewandt und 
dort mehrere römische Heere besiegt. Infolge dieser Niederlagen 
herrschte in Rom gewaltiger Schrecken vor den Kimbern, gegen die 
man schließlich den Mar ins zum Feldherrn wählte. 
Nachdem die stammverwandten Teutonen zu ihnen gestoßen 
waren, verabredeten sie mit diesen einen Angriff auf Italien, den 
die Kimbern durch das Etschtal, die Teutonen von der unteren 
Rhone her ausführen sollten. Unterdes hatte Marius die Manns¬ 
zucht in seinem Heer wieder gefestigt. Als die Teutonen herankamen 
und die Römer höhnisch zum Kampf herausforderten, hielt Marius 
die Seinen so lange im Lager zurück, bis sie sich an das fremdartige 
Aussehen des Feindes gewöhnt hatten und selbst gegen ihn geführt 
zu werden verlangten. Allein Marius steigerte die Kampflust seiner 
Soldaten noch dadurch, daß er die Teutonen zuerst nach Süden 
ausbrechen und spottend am römischen Lager vorüberziehen ließ. Dann 
Schlacht bei folgte er ihnen vorsichtig, und als er bei Aquä Sextiä (Air in der 
Aquä Sextiä Provence) eine günstige Stellung erreicht hatte, griff er sie mit seinem 
102.') ganzen Heere an und rieb sie aus 102 v. Chr. Hieraus zog er 
nach Italien; dort waren unterdessen die Kimbern durch das Etschtal 
') Lies „Der Triumphbogen des Marius" von Gottfr. Kinkel.
	        
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