Pompejus. 95
nur Konsuln unb Prätoren zu teil warb. Nach Sullas Tob war
Pompejus ber angesehenste Mann in Rom.
So wenig wie Marius bie sullauische Partei, hatte Sulla bie Der Krieg
Marianer ausrotten können. Die Reste ber letzteren sammelten gegen die
sich in Spanien, wo sie sich gegen mehrere Felbherren ber sullanischen 9Jttmcmer-
Partei siegreich behaupteten. Schließlich würbe Pompejus gegen sie
geschickt, ber ben Ausstanb unterbrückte.
Als Pompejus gegen bie Demokraten in Spanien zu Felbe lag, Der Fechter¬
entkam eine Schar Fechter aus ber Glabiatorenschule zu Capua unb U- Sklavenkrieg
wuchs burch Zulauf entflohener Sklaven balb zu einem großen
Heere (70000 Mann) an, bas in bem Glabiator Spartacns einen Spartacuö.')
tüchtigen Führer sanb. Sie zogen unter Morb, Raub unb Branb
in Italien umher. Als sie auch Rom bebrohten, erhielt Crassus
ben Oberbefehl, ber sie in zwei Schlachten schlug. 5000 Fechter
suchten sich über bic Alpeu zu retten, fielen aber bem aus Spanien
heimkehrenben Pompes ns in bie Hünbe, ber sie mit leichter Mühe
aufrieb.
Auf bem mittellänbifchen Meer trieben bamals verwegene Kor- DerSeeräuber-
sareit ihr Unwesen. Sie burchsuhren bas Mittelmeer, plüiiberteri bie krieg 67.
Küsten, besonbkrs von Italien, fingen bie sür Rom bestimmten Ge-
treibeflotten ans Ägypten unb Sizilien ab unb Hinberten gelegentlich
fogar Truppen am Auslaufen. Da würbe im Jahre 67 Pom¬
pejus mit bem unbeschränkten Oberbefehl über bas ganze Mittel¬
meer betraut. Er säuberte in 40 Tagen bas westliche, in 49 bas
östliche Becken besselben von ben Piraten, in bem er sie von einem
Schlupfwinkel in ben aubern trieb, ihre Schiffe wegnahm, mehrere
taiifcnb tötete unb ben Rest in Kilikien (in Kleinasien) ansiebelte.
Als Mithribates aufs neue bie Waffen gegen bas Anwachsen
ber römischen Macht in Asien ergriff, würbe bie Führung biefes
letzten mithribatifchen Krieges zuerst bem Lucullus übertragen, Lucullus?)
ber nach Crassus ber reichste Mann in Rom war. Er kämpfte im
allgemeinen glücklich; ben entfcheibenben Schlag führte jeboch erst
Pompejus, auf ben ber Oberbefehl i. I. 66 überging. Dieser Pompejus.
zwang beit Mithribates zur Flucht nach ber Krim unb stellte alles,
was tu Vorberasien zwischen betn Euphrat unb bem Mittellänbischen
Meer lag, also ganz Kleinasien, Syrien unb Palästina,
teils mittelbar, teils unmittelbar unter römische Herrschaft (63).
Wahrenb Pompejus so bie Grenze ber römischen Macht bis an Untergang des
ben Euphrat vorrückte, plante Mithribates in ber Krim einen neuen Mithridates
Krieg gegen bie Römer. Da empörte sich sein eigener Sohn 60 6f)r-
Pharnäfes gegen ihn. Gebeugt unb ohne Aussicht auf Rettung
stieß sich ber alte König bas Schwert in bie Bwst.
’) Lies „Spartacus" von H. Lingg.
2J Lucullus pflanzte als erster den Kirschbaum in Europa au.