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Pompejus auf Als Pompejus aus dem Orient zurückkehrte, fürchtete mau in
d. Höhepunkt Rom, er werde eine Alleinherrschaft errichten. Er entließ jedoch
r'° 9e' gleich nach der Landung sein Heer und kam als Privatmann nach
der Hauptstadt. Hier hielt er einen prunkvollen zweitägigen Triumph;
angetan mit dem Waffenrock Alexanders d. Gr., dem er sich gern
gleichstellte, fuhr er auf einem mit Edelsteinen geschmückten Wagen,
vor dem die Anführer der Seeräuber und andere Gefangene einher¬
schritten, und ließ sich goldene Statuen. Perlen und Edelsteine,
Waffen, bares Geld und Tafeln vorantragen, deren Inschrift ver¬
kündete, daß er 1000 Festungen, 900 Städte bezwungen, 800 Kriegs¬
schiffe den Seeräubern abgenommen und 39 Städte gegründet oder
wiederhergestellt hab^. Jeder seiner Soldaten bekam ein beträchtliches
Geldgeschenk. Dieser Triumph über Asien (61) bezeichnete den Höhe¬
punkt der Erfolge des Pompejus.
Cäsar.
Cäsar/) Gajilö Julius Cäsar war um das Jahr 100 v. Chr. geboren;
er entstammte der vornehmen Familie der Julier, welche ihre Ab¬
kunft auf Julus, den Sohu des Äueas, zurückleitete. Als junger
Mauu weigerte er sich, seine Gattin, eine Tochter Einnas, dem
Gebote Sullas gemäß zu verstoßen, und wurde deshalb von diesem
geächtet; fieberkrank irrte er im Sabinergebirge umher und mußte
eines Tages sein Leben einem Häscher abkaufen. Aus Verwendung
feiner Freunde begnadigte ihn Sulla wieder, sprach aber dabei das
bedeutsame Wort: „Hütet euch vor dem nachlässig gegürteten Knaben,
in ihm steckt mehr als ein Marius!" Cäsar kehrte kluger Weise
erst nach Sullas Tode nach Rom zurück und begann seine öffentliche
Tätigkeit nach der in Rom herrschenden Sitte als Anwalt seiner
Schutzbefohlenen vor Gericht. Im Jahre 76 reiste er nach dem
Orient, um die berühmte Rhetorschule zu Rhodos zu besuchen, fiel
aber Seeräubern in die Hände, die er mit dem größten Selbst¬
gefühl behandelte, nach Beschaffung des ausbedungenen Lösegeldes
aber überfiel und aus Kreuz schlagen ließ. Nach seiner Rückkehr-
aus Rhodos durchlief er die herkömmliche Reihe von Ehrenämtern:
er ward Quästor, Ädil, endlich Prätor. Als Ädil suchte er sich bei
dem schaulustigen Volk beliebt zu machen, indem er die von diesen
Beamten zu veranstaltenden Spiele mit ungewohnter Pracht aus¬
stattete. Dadurch stürzte er sich in solche Schulden, daß ihn seine
Gläubiger erst dann als Proprätor nach Spanien ziehen ließen,
als Crassus für ihn Bürgschaft geleistet hatte. In Spanien, das
noch nicht völlig unterworfen war, sammelte er sich auch kriegerische
Erfahrung und solche Reichtümer, daß er alle feine Schulden be¬
zahlen konnte.
*) Lies „Cäsar" von Gottfr. Kinkel. — „Lied der Legionen" von F. Dahn.