Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

§ 10. Fränkische Könige und Hausmeier. 
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Schritt gab die Königin Theodolinde, eine bayerische Herzogstochter. In 
Anerkennung ihrer Verdienste beschenkte sie Papst Gregor der Große (um 590) 
mit der „Eisernen Krone", die seitdem als die italienische Königskrone gilt 
und in Monza aufbewahrt wird. Sie trägt an der Innenseite einen schmalen 
eisernen Reis, welcher der Legende nach aus einem Nagel born Kreuze Christi 
gefertigt ist. 
c) Untergang des Reiches durch die Franken 774. Als 
spätere Könige, besonders Defiderins, ihre Eroberungen auch auf Rom 
ausdehnen wollten, gerieten sie in Streit mit den Päpsten. Diese riefen 
wiederholt die fränkischen Könige um Hilfe an. Aus solchem Anlaß hob 
Karl der Große, als er 774 nach Italien kam, das langobardische oder 
lombardische Königreich auf und machte das Land zu einer Provinz des 
Fränkischen Reiches (vgl. S. 43, Abs. b). 
Zweiter Abschnitt. 
Plis Fränkische Reich 481-843. 
A. Unter den Merowingern —751 
Vgl. Karte II. 
§ io. 
Fränkische Könige und Hansmeier. 
1. Chlodwig 481—511, aus bem faltfchen Königsgeschlechte ber 
Merowinger, hatte fünfzehnjährig bas Erbe seines Vaters angetreten. 
Durch eine Reihe glücklicher Kriege gegen feine östlichen unb süblichen 
Nachbarn begrünbete er in Gallien ein Reich der Franken, bas an Aus- 
behnung unb Ansehen balb alle Nachbarstaaten überholte. 
a) Unterwerfung Galliens bis zur Loire. Zuerst ver- 
brängtc Chlodwig ben letzten römischen Statthalter Syagrins, ber nach 
bem Untergang des Weströmischen Reiches als „römischer König" noch 
ein Ltück römischer Herrschaft im Gebiete ber Seine behauptet hatte. 
b) Übernnnbuitg ber Alamannen. Zehn Jahre später (496) 
überwanb Chlobwig bei Tolbiäeum (wahrscheinlich Zülpich westlich 
von Bonn) bas Heer ber Alamannen unb behüte baburch seine Herr« 
fchast über bic Gegenben am Mittel- unb Oberrhein aus. Infolge eines 
Gelöbnisses, bas er in ber Alamannenschlacht getan hatte, trat Chlobwig
	        
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